Björk über Sexismus Frauen dürfen nicht über Atome singen

Die Sängerin Björk hat einen offenen Brief geschrieben: Darin klagt sie den Sexismus im Musikjournalismus an. Männer dürften über alles singen - Frauen jedoch nur über Männer.
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Foto: SAM MORRIS/ Associated Press

Sängerinnen werden von Musikjournalisten und Kritikern nicht genauso bewertet wie ihre männlichen Kollegen. Das schreibt Björk in einem offenen Brief, den sie auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichte. "Frauen in der Musik dürfen über ihre Partner singen. Wenn sie das Thema wechseln, um über Atome, Galaxien, Aktivismus ... oder andere Dinge außer ihren Liebsten zu singen, werden sie kritisiert", heißt es dort. Männer hingegen, dürften in ihren Liedern über alle möglichen Themen sprechen.

Genau das sei bei ihren letzten Alben passiert, schreibt die isländische Sängerin weiter. "Auf dem aktivistischen 'Volta' sang ich über schwangeren Selbstmordbomber und die Unabhängigkeit der Färöer Inseln und Grönlands. Auf dem pädagogischen 'Biophilia' sang ich über Galaxien und Atome, aber erst als ich 'Vulnicura' rausbrachte, in dem ich über mein gebrochenes Herz sang, wurde ich von den Medien voll akzeptiert."

Vor allem ein Auftritt als DJ bei dem Day and Night Festival in Houston, Texas, habe sie dazu gebracht, sich öffentlich zu äußern. Die Sängerin legt seit etwas weniger als einem Jahr auch Platten auf. "Manche Medien konnten sich nicht daran gewöhnen, dass ich nicht 'performe', sondern mich hinter einem Pult 'verstecke'. Bei meinen männlichen Kollegen tun sie das nicht."

Björk schreibt weiter: "Ich denke, das ist Sexismus." Sie hoffe, dass sich die Sichtweisen im kommenden Jahr ändern würden und fordert ein "Recht zur Vielfalt, für alle Mädchen da draußen".

gia/dpa

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