Nobelpreis Bob Dylan sagt Okay

Wochenlang schwieg Bob Dylan, äußerte sich nicht zu seinem Literatur-Nobelpreis - bis jetzt.
Rocklegende Bob Dylan

Rocklegende Bob Dylan

Foto: Fang Zhe/ dpa

Bob Dylan nimmt den Nobelpreis für Literatur an. Das gab das schwedische Nobelkomitee am Freitagabend bekannt. Nach Wochen des Schweigens äußert sich der Sänger und Autor damit erstmals zu der geplanten Ehrung. Ob er an der Preisverleihung teilnehmen wird, ist aber noch unklar.

"Na, das ist doch was", sagte Dylan der britischen Zeitung  "The Telegraph" über den Preis. "Die Auszeichnung ehrt mich sehr." Die Rocklegende ("Blowin' in The Wind") hatte am Tag der Bekanntgabe durch die Nobeljury ein Konzert gegeben und die Ehrung mit keinem Wort erwähnt. Dabei ist Dylan in der 115-jährigen Geschichte des Nobelpreises der erste Musiker, der im Bereich Literatur ausgezeichnet wird.

Ein Statement? Nein, wozu denn? Sein Sprecher hatte schon im Vorfeld darauf vorbereitet, dass Dylan den Preis nicht kommentieren werde. Ein Mitglied des Nobelkomitees hatte sein Schweigen als "unhöflich und arrogant" bezeichnet.

Autoren und Literaturkritiker streiten darüber, ob Dylan den Preis zu Recht bekommt. Die Entscheidung des Nobelkomitees sei unausgereifte Nostalgie alter Hippies, sagte der Schotte Irvine Welsh ("Trainspotting") - der sich ansonsten als Fan von Bob Dylan bezeichnet. Der verstorbene Schriftsteller Norman Mailer hatte einmal über Dylan gesagt: "Wenn Dylan ein Dichter ist, bin ich ein Basketballspieler."

Der 75-jährige Dylan will "absolut" an der Preisverleihung teilnehmen, "wenn es mir möglich ist". Sie findet am 10. Dezember in Stockholm statt. Der schwedische König Carl XVI Gustaf dürfte Dylan dann einen Scheck über umgerechnet knapp 840.000 Euro überreichen.

mja/Reuters
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