Wegen Coronavirus Eurovision Song Contest abgesagt

ESC-Show 2019 in Tel Aviv: 2020 gibt es keinen Wettbewerb
Foto:Jack GUEZ/ AFP
Der Eurovision Song Contest (ESC) in Rotterdam wird dieses Jahr nicht stattfinden. Das teilten die Organisatoren mit.
Man bedauere es sehr, die Absage des Eurovision Song Contest 2020 in Rotterdam bekannt geben zu müssen, hieß es in einer Erklärung. "Es ist unmöglich, mit der Live-Veranstaltung wie geplant fortzufahren." Aufgrund der Unsicherheit, die durch die Verbreitung von Covid-19 in ganz Europa entstehe, und der von den Regierungen der teilnehmenden Rundfunkanstalten und der niederländischen Behörden auferlegten Beschränkungen habe die Europäische Rundfunkunion (EBU) "die schwierige Entscheidung getroffen."
Die EBU sei nun im Gespräch mit dem niederländischen Fernsehen und den örtlichen Institutionen, um zu klären, ob eine Austragung des Eurovision Song Contest in Rotterdam 2021 möglich ist. "Wir bitten um etwas Geduld, während wir die Auswirkungen dieser beispiellosen Entscheidung durcharbeiten", schreibt die Rundfunkunion in dem Statement.
Im Vorfeld der Entscheidung zur Absage waren in ESC-Kreisen unterschiedliche Modelle diskutiert worden. In einem FAQ nimmt die EBU darauf Bezug. Eine Verlegung auf einen späteren Termin in diesem Jahr sei aufgrund der Unsicherheit, wie lange die Coronakrise noch andauert, nicht praktikabel gewesen.
Am 31. Dezember 2019 wandte sich China erstmals an die Weltgesundheitsorganisation (WHO). In der Millionenstadt Wuhan häuften sich Fälle einer rätselhaften Lungenentzündung. Mittlerweile sind mehr als 180 Millionen Menschen weltweit nachweislich erkrankt, die Situation ändert sich von Tag zu Tag. Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über alle SPIEGEL-Artikel zum Thema.
Um eine "Geistershow" in Rotterdam abzuhalten, ohne Saalpublikum, wären immer noch zu viele Leute in der Halle gewesen. Ein Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer aus ihren Heimatländern zugeschaltet würden, widerspräche wiederum der Grundidee des ESC, die verschiedensten Künstler auf einer Bühne zu vereinen, so die Rundfunkunion.
Der für den deutschen Beitrag zuständige ARD-Koordinator Unterhaltung, Thomas Schreiber, sagte: "Das haben wir erwartet und befürchtet - es ist leider die einzig richtige Entscheidung. So enttäuschend es für alle Beteiligten, für alle Künstlerinnen und Künstler und alle Zuschauerinnen und Zuschauer in Europa und Australien ist, so gilt doch auch für den ESC: Die Gesundheit aller muss oberstes Ziel sein." Er habe "uneingeschränktes Vertrauen, dass alle Verantwortlichen mit Hochdruck an der bestmöglichen Lösung für den ESC 2021 arbeiten".