
Tony Sheridan: Den Beatles den Weg zum Weltruhm gewiesen
Hamburg Beatles-Lehrer Tony Sheridan ist tot
Hamburg - Tony Sheridan, einer der wichtigsten Förderer der Beatles, ist im Alter von 72 Jahren in Deutschland gestorben. Das teilte seine Familie per Facebook sowie einem Freund mit. Demnach starb Sheridan am Samstag nach längerer Krankheit in Hamburg. Sein Freund Dave Humphries schrieb auf der Entertainment-Webseite Examiner: "Ein Familienmitglied hat uns mitgeteilt, dass Tony heute, am 16. Februar 2013, um 12 Uhr deutscher Zeit, gestorben ist. Wir sind untröstlich."
Auf Sheridans Facebook-Seite informierte seine Familie darüber, dass der Musiker in Hamburg gestorben sei: "Unser geliebter Vater und Freund! Danke für deine Liebe und Inspiration", hieß es dort.
Tony Sheridan, geboren 1940 in Norwich, galt als Entdecker und musikalischer Wegbereiter der Beatles. 1960 ging er mit seiner Band The Jets nach Hamburg. The Jets war die erste britische Band, die ausgiebige Live-Auftritte auf der Reeperbahn absolvierte und so den Weg für die Beatles ebnete. Als es seine Band schließlich zurück nach England zog, blieb Sheridan in Hamburg und trat als Sänger mit verschiedenen Bands auf - unter anderem auch mit den Beatles.
Lektionen für McCartney und Young
Auch an deren ersten kommerziellen Aufnahmen war der Songwriter und Gitarrist als Sänger beteiligt. Die Band begleitete ihn bei mehreren Singles unter dem Namen The Beat Brothers. Ihren größten Hit hatten Tony Sheridan & The Beat Brothers 1961 mit dem Titel "My Bonnie". Sheridan galt auch als großer Einflussgeber auf das Gitarrenspiel der Beatles. Paul McCartney soll ihn bis heute "den Lehrer" nennen. Auch Angus Young, legendärer Gitarrist der australischen Band AC/DC, soll in jungen Jahren einige Lektionen von Sheridan erhalten haben.
Sheridan hielt auch nach dem Durchbruch der Beatles Kontakt zu der Jahrhundertband und trat gelegentlich in deren Vorprogramm auf. Zuletzt war Sheridan im April 2012 anlässlich des 50. Geburtstags des legendären Star-Clubs in Hamburg aufgetreten. Er lebte im schleswig-holsteinischen Seestermühe bei Pinneberg.
Freunde und Fans trauerten am Wochenende um den Beat-Pionier. So schrieb Ted "Kingsize" Taylor, einer von Sheridans Wegbegleitern aus der Hamburger Club-Szene, auf seiner Facebook-Seite: "Tony konnte immer ein helles Licht am Ende des dunklen Weges sehen - jetzt hat er dieses helle Licht selbst erreicht. Möge er in ewigem Frieden ruhen."