
Keith Richards: Opa, der Rocker
Rolling-Stones-Gitarrist Keith Richards schwärmt vom "Großvater-Ding"
Keith Richards, legendärer Gitarrist der Rolling Stones, ist vor allem bekannt für seine Drogenexzesse – jetzt hat der 70-Jährige ein Kinderbuch geschrieben ("Gus & ich"; Heyne Verlag) und geht in seiner Rolle als Großvater auf. Im SPIEGEL-Gespräch schwärmt er vom "Großvater-Ding", offenbart sich als Familienmensch, der die Einkäufe erledigt, den Müll rausbringt und auf die Worte seiner Frau Patti hört, mit der er zwei Kinder hat: "Du hast recht, Mutter, dein Wille geschehe."
Das ganze Gespräch lesen Sie hier im neuen SPIEGEL.
Auf die Frage, ob es nicht schwierig sei, als ständig tourender Rockstar Kinder zu erziehen, antwortet Richards: "Es ist ein seltsames Leben. Aber nicht unbedingt schädlich für Kinder. Sie sehen viele verschiedene Orte, lernen neue Leute kennen, eine Menge Sprachen." Drogen habe er seinen Kindern verboten.
Sein Vorbild sei sein eigener Großvater Gus, ein "Vollblutmusiker", in dessen Wohnung das Ziel von Richards’ Sehnsüchten stand: eine Gitarre. Das erste Lied, das sein Großvater ihm beigebracht habe, war "Malagueña", ein Flamenco-Stück. "Gus sagte: 'Wenn du Malagueña spielen kannst, kannst du alles spielen.' Also übte ich wie verrückt, um das Stück hinzubekommen."
Durch das Nachdenken über Gus, der auch der Protagonist seines Kinderbuchs ist, habe der Musiker in die Großvater-Rolle gefunden. "Für viele Menschen bedeutet Familie nur Mum und Dad, und die erzählen ihren Kindern, was sie alles nicht tun dürfen", so Richards. "Großeltern haben diese Probleme nicht. Sie können für die schönen Dinge des Lebens zuständig sein und Blödsinn machen."
Richards spricht auch über Mick Jagger, den Sänger der Rolling Stones. Den beiden wird nachgesagt, dass sie sich viel streiten. "90 Prozent der Zeit tun wir das gar nicht", sagt Richards. "Wir sind wie Brüder. Welche Brüder kommen schon dauernd gut mit einander aus?" Über die Zukunft der Rolling Stones sagt Richards, sie hätten "noch genug Benzin im Tank". Er fügt an: "Ob es sich gehört, in diesem Alter noch Rock 'n' Roll zu spielen, keine Ahnung."