
Kraftwerk: Konzertserie in Düsseldorf
Kraftwerk spielt in Düsseldorf Rückkehr der Elektro-Avantgardisten
Hamburg/Düsseldorf - Diesmal ist es keine Fake-Band wie "Fraktus", die sich nach Jahren des künstlerischen Siechtums wieder prominent und pompös in der Öffentlichkeit präsentieren will. Diesmal sind es wahrhafte Helden, die auf die Bühne zurückkehren. Erstmals seit mehr als 20 Jahren spielt Kraftwerk, die weltweit einflussreichste deutsche Popgruppe, in ihrer Heimatstadt Düsseldorf.
Ab 11. Januar 2013 performen die roboterhaft auftretenden Musiker eine chronologisch angelegte achttägige Klangkunst-Retrospektive in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Die Konzertreihe "Der Katalog - 1 2 3 4 5 6 7 8" startet mit dem Album "Autobahn" von 1974 und endet mit "Tour de France". Mit 3-D-Projektionen, Synthesizer-Sounds und Keyboardklängen soll ein Kunstwerk aus Bild und Ton entstehen. Ein Gesamtkunstwerk - eine jahrzehntelange Verheißung der Band.
Immer wieder war Kraftwerk in der 42-jährigen Geschichte verschwunden und wieder aufgetaucht. Im April 2012 hatte die Band eine Konzertreihe im New Yorker Museum of Modern Arts (Moma) aufgeführt.
Von den Gründungsmitgliedern ist allerdings nur noch Ralf Hütter mit dabei. Florian Schneider, sein Partner vom Gründungstag an, verließ die Gruppe vor dreieinhalb Jahren. Er wurde ebenso ersetzt wie vor ihm Wolfgang Flür und Karl Bartos, die das elektronische Schlagzeug spielten, bis der eine Musiker die Band 1986 und der andere sie 1991 verließ.
Der Elektropop von Kraftwerk hat sich längst durchgesetzt, nun realisiert sich die Prophezeiung der Band von einer Computerisierung der Lebenswelten.