Live-Aid-Konzert
Bob Geldof bestreitet Spendenbetrug
Laut BBC wurden nach dem legendären Live-Aid-Konzert von 1985 Hilfsgelder von äthiopischen Rebellen ergaunert. Bob Geldof, Organisator der Benefizveranstaltung, hat die Berichte über den millionenschweren Spendenbetrug nun scharf zurückgewiesen.
Der Bericht stützte sich insbesondere auf die Aussagen eines früheren Mitglieds der damaligen Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF). Wie er der BBC sagte, hatte er sich gegenüber Hilfsorganisationen als Getreidehändler ausgegeben, letztlich aber nur mit Sand gefüllte Säcke verkauft. Das eingenommene Geld habe er an die TPLF-Führung weitergereicht, darunter war auch der spätere äthiopische Regierungschef Meles Zenawi.
Nach Angaben des früheren TPLF-Anführers Aregawi Berhe, der heute in den Niederlanden lebt, nahmen die Rebellen 1985 rund 100 Millionen Dollar ein, von denen 95 Prozent für Waffen ausgegeben wurden.
Geldof bezeichnete die zitierten Exil-Äthiopier als "nicht glaubwürdig". Wenn die BBC ihm nur "einen Beweisschnipsel" vorlege, werde er die Vorwürfe aber untersuchen lassen. Falls tatsächlich Geld verloren gegangen sei, werde er es von der äthiopischen Regierung zurückverlangen und erneut spenden.
Geldof setzt sich seit mehr als 20 Jahren für die Armutsbekämpfung in Afrika ein. 1984 hatte er angesichts der damaligen Hungerkatastrophe in Äthiopien zahlreiche prominente Popmusiker zusammengetrommelt und mit ihnen den Song "Do They Know It's Christmas" aufgenommen. Die Single und das Live-Aid-Konzert von 1985 brachten umgerechnet mehr als hundert Millionen Euro für Hilfsprojekte ein.