Party-Tourismus Die "Love Parade" kehrt nach Berlin zurück

Party und Politik: Die "Love Parade" soll wieder in Berlin stattfinden - diesmal soll es aber verstärkt um gesellschaftliche Themen wie Migration und Städteplanung gehen.
Die "Love Parade" im Jahr 2006: Jetzt mit Politik statt Bikini

Die "Love Parade" im Jahr 2006: Jetzt mit Politik statt Bikini

Foto: Marcel Mettelsiefen/ picture alliance / dpa

Berlin - Unter dem Motto "Zug der Liebe" soll es in Berlin im Juli wieder eine Techno-Parade geben. Noch in dieser Woche werde sie bei den Behörden angemeldet, sagte der Organisator Jens Hohmann. "Wir wollen kein Revival der Love Parade", betonte er. "Es ist eine Demonstration für mehr Miteinander und Toleranz."

Auf Werbung und Sponsoren will man bei dem Umzug mit bis zu zehn Wagen verzichten. Der Zug soll vom Alexanderplatz nach Kreuzberg führen. Angepeilter Termin ist der 18. Juli.

Für die Veranstaltung will man sich offensichtlich auf die Wurzeln aus dem alternativen Techno-Milieu besinnen und auch politische Themen ansprechen. Es solle, so die Veranstalter, auf Themen wie die Verdrängung der Bevölkerung aus bestimmten Bezirken durch steigende Mieten und die Situation von Flüchtlingen aufmerksam gemacht werden. "Bei einer reinen Demo kämen wohl nur 50 bis 100 Leute. Mit Musik erreichen wir mehr."

Die Love Parade wurde von dem Techno-DJ Dr. Motte gegründet und fand erstmals 1989 in Berlin statt. Dort entwickelte sie sich zum Tourismusmagneten. Später zog die groß gewordene Veranstaltung ins Ruhrgebiet. Nach einer Massenpanik mit 21 Toten in Duisburg im Sommer 2010 wurde die Techno-Party schließlich eingestellt. An diese Katastrophe solle 2015 in Berlin eventuell mit einer Schweigeminute erinnert werden, so die Veranstalter.

cbu/dpa
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