Terence Blanchard Metropolitan Opera engagiert schwarzen Komponisten - zum ersten Mal

Jazz-Trompeter und Opern-Komponist: Terence Blanchard ist der erste Schwarze, dessen Werk an der Metropolitan Opera gespielt wird
Foto: Erika Goldring/ Getty ImagesAm Montag eröffnet die neue Spielzeit der New Yorker Metropolitan Opera mit dem Klassiker "Porgy and Bess". Das Stück schildert das Leben von Afroamerikanern, wurde aber komponiert von George Gershwin, das Libretto stammt von einem weißen Kreativteam. Jetzt kündigt die Met an, bald erstmals die Oper eines schwarzen Komponisten zur Aufführung zu bringen.
Das Werk trägt den Titel "Fire Shut Up in My Bones" und stammt von dem Jazz-Trompeter Terence Blanchard. Es basiert auf den Erinnerungen des Journalisten Charles M. Blow, dessen Buch unter dem gleichen Titel erschien. Seine Weltpremiere feierte die Oper im Juni am Opera Theatre of Saint Louis und wurde in amerikanischen Medien als Meilenstein gewürdigt .
Die "New York Times" zitiert den Manager der Metropolitan Opera, Peter Gelb, mit der Einschätzung, Blanchard sei "ein brillanter Komponist". Wann genau die Oper Premiere in New York feiern wird, ist demnach noch nicht endgültig geklärt, möglich sei das in der Spielzeit 2021/22. Auch, ob "Fire Shut Up in My Bones" auf der Hauptbühne im Lincoln Center oder auf einer der Nebenbühnen gespielt werden wird, steht noch nicht fest. Dirigiert wird das Stück von Yannick Nézet-Séguin, dem musikalischen Direktor der Met.
Terence Blanchard gilt als einer der führenden Jazz-Trompeter der USA. Er spielte mit Lionel Hampton und Branford Marsalis. Daneben schrieb er Soundtracks zu diversen Filmen, viele davon von Spike Lee. Dazu gehören "Jungle Fever", "Malcolm X", "Inside Man" und "Chi-Raq". 2010 erhielt er einen Grammy in der Kategorie Beste Jazz-Instrumental Solo Performance für seinen Titel "Dancin' 4 Chicken".