MS Dockville Schlaf, Festival, schlaf
Das Kaminholz ist gehackt, in der Obstschale liegen Mandarinen und Nüsse. Enno Arndt streift sich seinen Hafen-Troyer über und nimmt auf der Sperrmüll-Couch Platz. "Ohne den Ofen hält das hier im Winter keiner aus", sagt der Gründer des Dockville-Festivals und schlägt seine Beine übereinander. Arndt und sein Team haben das alte Shell-Labor am Reiherstieg zu einer Kreativschmiede umgebaut, in der das ganze Jahr über geplant und getüftelt wird. "Zusammen mit vielen Freiwilligen renovieren wir gerade das Untergeschoss, damit wir hier bald ganzjährig Musik und Kunst zeigen können".
Rings um das Labor haben Künstler in den letzten Monaten ihre Ausstellungen präsentiert und Skulpturen errichtet. Das sogenannte Kunstcamp öffnete seine Pforten bereits Ende Juli für Besucher. Den Abschluss bietet das Festival an diesem Wochenende. Dann strömen 20.000 Festivalbesucher auf Europas größte Flussinsel Wilhelmsburg in Hamburg, um am Deich zu den Klängen von Woodkid, Foals oder A-Trak zu tanzen. Enno Arndt hat diese und andere Künstler zum Dockville Festival an die Elbe geholt und musste sich dafür mit einem neuen Nachbarn arrangieren.
"Wir teilen uns die Insel in diesem Jahr mit der Internationalen Gartenschau", sagt Arndt. Rosen, Tulpen und Narzissen - sogar eine Seilbahn soll das Festivalgelände tangieren. Beim Besuch im Winter waren stattdessen nur Bulldozer und Baustellenband zu sehen. Unsere Bilderserie zeigt das MS Dockville Festival im Winterschlaf.
MS Dockville - Hamburgs Festival für Kunst und Musik,
Elbinsel Wilhelmsburg, 16. - 18. August, rund 20.000 Besucher (plus 10.000 Kunstcamp), Indie + Elektro + Rock + Pop + Hip-Hop (2013: Foals, Woodkid, A-Trak, Alle Farben, Die Orsons, etc.), www.msdockville.de