Star-DJ gegen Partei Paul van Dyk verbietet AfD, seinen Song zu spielen

Die AfD hat auf Kundgebungen in Erfurt mehrmals das Lied "Wir sind wir" von Paul van Dyk spielen lassen. Laut einem Medienbericht wehrt sich der Berliner DJ jetzt.
Paul van Dyk (im Juli 2013): "Ich distanziere mich aufs Schärfste von der AfD"

Paul van Dyk (im Juli 2013): "Ich distanziere mich aufs Schärfste von der AfD"

Foto: Matthias Balk/ picture alliance / dpa

Der Berliner DJ Paul van Dyk hat der Alternative für Deutschland (AfD) die Nutzung eines seiner Lieder untersagt. Das berichtet die Wochenzeitung "Die Zeit" in einer Vorabmeldung . Demnach hat van Dyk der Partei Ende Januar über seinen Anwalt eine Unterlassungsaufforderung zukommen lassen. Laut der Meldung verbietet er der AfD darin "jedwede unberechtigte Nutzung" des Songs "Wir sind wir".

Das Lied "Wir sind wir" ist mehrmals vom Fraktionsvorsitzenden der AfD in Thüringen, Björn Höcke, genutzt worden. Er hat das Lied immer wieder als Auftrittsmusik bei den monatlichen Kundgebungen auf dem Erfurter Domplatz einspielen lassen. Der Vorabmeldung zufolge wurde es zuletzt Mitte Januar 2016 gespielt.

Paul van Dyk ist der Komponist des Liedes. Der DJ ist für Techno bekannt. "Ich distanziere mich aufs Schärfste von der AfD", sagte van Dyk der "Zeit". Sollte die AfD das Lied weiter verwenden, wolle er strafrechtlich gegen die Partei vorgehen. Auf eine Anfrage der "Zeit" habe die AfD mitgeteilt, sie prüfe den Vorgang.

Van Dyk ist SPD-Anhänger. In einem Beitrag für die Zeitung "Die Welt"  bezeichnete er sich als Sozialdemokraten "von ganzem Herzen".

Es kommt immer wieder vor, dass Politiker oder Parteien für politische Veranstaltungen Musik verwenden, für die sie keine Rechte besitzen. Erst vor Kurzem hatte Adele dagegen protestiert, dass der US-Präsidentschaftsanwärter Donald Trump bei Wahlkampfauftritten ihre Musik verwendet. Im vergangenen Jahr erwirkte Helene Fischer eine einstweilige Verfügung gegen die NPD. Die rechtsextreme Partei hatte auf Veranstaltungen den Song "Atemlos durch die Nacht" spielen lassen.

mka
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