Till Lindemann vor dem Kreml Rammstein-Sänger begeistert bei Militärmusikfestival in Moskau

Lindemann mit Militärkapelle
Foto:YURI KOCHETKOV / EPA
Der in dem Riesenreich beliebte Sänger trug am Samstagabend seine Version des russischen Heldenliedes »Lubimiy Gorod« (Geliebte Stadt) vor – auf Russisch. Das hob sogar die Staatsagentur Ria Nowosti extra hervor . Die Regierungszeitung »Rossijskaja Gaseta« schwärmte nach Lindemanns Auftritt: Das Publikum sei »super begeistert« gewesen. »Die Tribünen explodierten buchstäblich vor Applaus, der in lange Ovationen überging.«
»Lubimiy Gorod« wurde bekannt durch den sowjetischen Film »Zerstörer« aus dem Jahre 1939, damals gesungen von Mark Bernes. Till Lindemann coverte die patriotische Ballade bereits Anfang des Jahres für den Soundtrack des russischen Spielfilms »Dewjatajew« – ein Biopic über den Kampfpiloten Michail Dewjatajew, der abgeschossen und zur Arbeit in der deutschen Raketenfabrik in Peenemünde gezwungen wurde (der englische Verleihtitel des Films ist »V2. Escape From Hell«).
Noch eine Woche zuvor war ein Musikfestival, auf dem auch Lindemann hätte auftreten sollen, auf Druck der Behörden abgesagt worden. Offiziell wurde das Vorgehen Berichten zufolge mit Corona-Beschränkungen begründet. Lindemann selbst war von Polizisten aufgesucht worden. Dabei war ihm der Agentur Interfax zufolge eine Mahnung überbracht worden, bei seinem Auftritt in der Stadt Twer nordwestlich von Moskau entsprechende Auflagen einzuhalten.
Von dieser Aufregung war nun keine Spur mehr. Bei dem Festival des russischen Verteidigungsministeriums unter seinem Chef Sergej Schoigu traten verschiedene Militärkapellen auf. Es gab eine Show mit einem spektakulären Feuerwerk. Lindemann war als Stargast angekündigt worden. Sein »schneeweißes Jackett sah anmutig« aus, schrieb die »Rossijskaja Gaseta« bewundernd in ihrer Onlineausgabe. Für Sonntagabend ist ein weiterer Auftritt des Rammstein-Sängers bei dem mehrtägigen Festival angekündigt.