Rio de Janeiro Stones begeistern mehr als eine Million Fans
Rio de Janeiro - Schon seit dem frühen Samstagmorgen waren die Fans zur Copacabana in Rio de Janeiro geströmt, um sich einen guten Platz zu sichern. "Heute gibt es nur eine Sprache, und das ist Rock!" sagte ein begeisterter Student. Wilson Teixeira aus Sao Paolo, der sich einen Platz ganz vorne an der Sicherheitsbarriere gesichert hatte, versicherte: "Ich habe sie 1995 gesehen, und dieses Mal waren sie besser, sie hatten mehr Energie."

Stones-Show: Rock and Roll in Rio
Mehr als 1,2 Millionen Fans kamen zum bislang größten Konzert in der Bandgeschichte der Rolling Stones an die Copacapana. "Hallo Brasilien", rief Stones-Frontmann Mick Jagger der begeisterten Menge zu, bevor das Konzert mit dem Hit "It's only rock and roll" seinen Anfang nahm.
Gratis und unter freiem Himmel spielten die Altrocker Klassiker wie "Jumpin' Jack Flash", "Satisfaction" und "Honky Tonk Woman". Tausende Menschen verfolgten den Auftritt von den Fenstern der benachbarten Hochhäuser. Andere hatten Boote gemietet, um den Gig vom Wasser aus verfolgen zu können.
Jagger und seine Bandkollegen spielten auf einer 60 Meter langen und 24 Meter hohen Bühne, riesige Lautsprecher und Bildschirme wurden am Strand errichtet. Über eine Brücke konnten die Bandmitglieder direkt in ihr Hotel gelangen. Mehr als 2700 Polizisten und 480 Feuerwehrleute waren an dem berühmten Strand in der brasilianischen Metropole im Einsatz. Das Konzert verlief ohne Zwischenfälle.
Jagger sagte vor dem Auftritt der argentinischen Zeitung "Clarin", er ziehe eigentlich "intime" Shows vor. Mehr als 50.000 Zuschauer könne er ohnehin nicht überblicken. Weniger als eine Million Zuschauer bei einem Gratis-Konzert wären allerdings ein Flop.
Das Konzert ist bei weitem nicht das größte der Popgeschichte. Laut Guiness-Buch der Rekorde liegt Rod Steward in dieser Hinsicht weit vorne. Der Brite lockte 1994 rund 3,5 Millionen Zuschauer an die Copacabana - das war damals allerdings auch am Silvesterabend, den die Cariocas traditionell an der Copacabana verbringen - insofern gilt dieser Rekord nicht wirklich.
Die Kosten für den Riesen-Gig in Höhe von 4,6 Millionen Dollar (3,9 Millionen Euro) übernahmen die Stadt Rio de Janeiro und zwei Mobilfunkunternehmen. Das Konzert wurde auch in 150 Kinos in den USA übertragen und soll bald als DVD erscheinen.
jul/afp/ap