
Soul-Star Terry Callier: Der große Stille
Ausnahme-Songwriter Soul-Legende Terry Callier ist tot
Hamburg/Chicago - Anfang der siebziger Jahre veröffentlichte Terry Callier in kurzer Abfolge drei Alben für das Label Cadet: Darauf kombinierte er folkiges Gitarrenspiel, jazzige Gesangskunst und Soul-Attitüde zu einem unverwechselbaren Stil. Die Originalveröffentlichungen werden heute zu Höchstpreisen gehandelt, die Kritik überschlug sich damals vor Begeisterung, viele feierten ihn als neuen Curtis Mayfield - den Soul-Heiligen, mit dem Callier auch persönlich befreundet war.
Geboren und aufgewachsen ist Callier in Chicago. Er sang schon früh in Doo-Wop-Gruppen, im Alter von 17 Jahren veröffentlichte er bereits eine Single für das legendäre Chess-Label. Dann entdeckte er den Folk für sich, spielte in Cafés und Beatnik-Läden. 1968 erschien sein erstes Album: "The New Folk Sound of Terry Callier".
Trotz vieler Unterstützer bei Plattenfirmen und Musikpresse blieb der große kommerzielle Erfolg aus. Den größten Teil der achtziger und neunziger Jahre verbrachte der für seine Zurückhaltung bekannte Musiker als Programmierer in seiner Heimatstadt Chicago. Ende der neunziger Jahre wurde er dann im großen Stil wiederentdeckt. Das bekannte Jazz-Label Verve brachte ihn wieder ins Studio und auf die Bühne zurück. Dancefloor-Stars wie 4 Hero oder Massive Attack fragten für Kooperationen an.
Wie die "Chicago Sun Times" mit Berufung auf den Saxophonisten Gene Barge, einem langjährigen Weggefährten, berichtet, starb Terry Callier am Sonntag im Alter von 67 Jahren.
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