Spektakuläre Reunion Black Sabbath sollen Album in Urbesetzung aufnehmen

Ward, Iommi, Osbourne und Butler: Die ursprüngliche Besetzung der Metal-Legende
Foto: APVon den Bands, die Anspruch darauf erheben können, als Erfinder oder doch zumindest als Urväter des Heavy Metal zu gelten, hat Black Sabbath sicherlich die besten Argumente. Alben wie "Paranoid" von 1970 oder "Sabbath Bloody Sabbath" von 1973 sind mit Hits wie "War Pigs", "Iron Man", "Sabbath Bloody Sabbath" oder "Spiral Architect" absolute Klassiker des Genres und werden bis heute nicht nur von Metal- oder Hardrock-Bands als Inspirationsquelle genannt.
Spätestens als Sänger Ozzy Osbourne im Jahr 1979 wegen übermäßigen Drogenkonsums rausgeworfen und durch den großartigen, leider im vergangenen Jahr verstorbenen Ronnie James Dio ersetzt wurde, endete für viele Fans und Kritiker allerdings die klassische (und wegweisende) Sabbath-Ära.
Osbourne, der danach zunächst eine erfolgreiche Solo-Karriere als Musiker - und sehr viel später auch als TV-Personality für das Trash-Reality-Format "The Osbournes" (2002 bis 2004) - startete, stieß zwar im Jahr 1997 wieder zur Band und spielte einige Live-Shows sowie ein Live-Album ein, aber zu einer richtigen Wiedervereinigung mit neuem Studio-Album kam es nie. Die Band Black Sabbath der Post-Osbourne-Äre blieb im Wesentlichen eine - kommerziell und musikalisch durchaus erfolgreiche - Privatveranstaltung des Gitarristen Tony Iommi.
Doch jetzt sieht es so aus, als finde das Original-Line-Up wieder zusammen, um gemeinsam auf Tour zu gehen - und vor allem, um eine neue Platte herauszubringen. Wie die britische "Birmingham Mail" - aus dieser Stadt stammt die Band - berichtet, haben die beiden Masterminds der ursprünglichen Black-Sabbath-Besetzung, Gitarrist Iommi und Sänger Osbourne, bereits im Juni dieses Jahres gemeinsam Material für ein neues Album komponiert. Geezer Butler (Bass) und Bill Ward (Schlagzeug) seien inzwischen dazugestoßen; die Band probe nun bereits für die Aufnahmen.
Iommi sagte der Zeitung, dass die neuen Songs mehr in Richtung des "alten, originalen Zeugs" gehen würden; ein Versprechen, das ja gerne mal bei Reunions dieser Art gegeben wird, um Fans der ersten Stunde schon vorab zu beglücken. Einzige Sorge sei laut Iommi derzeit der Gesundheitszustand von Drummer Bill Ward, der bereits einen Herzinfarkt erlitten hat und sich dementsprechend nicht mehr in Top-Form befinde.
Mittlerweile hat sich Tony Iommi in einem Statement auf seiner Website zu dem Bericht der "Birmingham Post" geäußert: Demnach habe er bereits vor zwei Monaten mit dem Autor des fraglichen Artikels gesprochen, entsprechend alt seien die dort verwendeten Aussagen, in denen er im Übrigen "lediglich spekuliert" habe. Er sei traurig, dass der Journalist, dem er vertraut habe, nun in dem Artikel so tue, als hätte er erst gestern mit dem Rockstar über die fragliche Reunion gesprochen. Dafür entschuldigt er sich in dem Statement auch bei seinen ehemaligen Bandkollegen, "seinen alten Kumpeln Ozzy, Geezer und Bill".
Nach Einschätzung der Website des Rock-Magazins "Rolling Stone" dementiert Iommi damit aber nicht zwingend den Kern der Sache: Dass es möglicherweise eine neue Tour und ein neues Album der Ur-Besetzung von Black Sabbath geben wird.
Hinweis der Redaktion: Eine erste Fassung dieser Meldung wurde nach Erscheinen um den letzten Absatz mit dem Statement Tony Iommis ergänzt und zu Beginn leicht umformuliert, da sich Iommi von dem Bericht der "Birmingham Post" distanziert.