Popstar Taylor Swift schneidet Musikvideo um – und entfernt ein Wort

Taylor Swift (2021)
Foto: Evan Agostini / dpaIn der Vergangenheit ist Taylor Swift offen mit ihren eigenen Erfahrungen mit Essstörungen und Diätwahn umgegangen. In ihrer Dokumentation »Miss Americana« aus dem Jahr 2020 etwa erklärt sie, in der Vergangenheit »gehungert« zu haben, um einem vermeintlichen Schönheitsideal zu entsprechen.
Nun ist mit »Midnights« das neueste Album der Sängerin erschienen. Zu der darauf enthaltenen Single »Anti-Hero« hat Swift ein Musikvideo veröffentlicht, bei dem sie auch selbst Regie geführt und das Drehbuch geschrieben hat. Um dieses Video ist nun eine derart lebhafte Debatte entbrannt, dass sich Swift offenbar veranlasst sah, eine Szene umzuschneiden.
In der ursprünglichen Version steigt Swift in einer Szene auf eine Badezimmerwaage, auf der kurz darauf das Wort »Fat«, zu Deutsch »fett«, zu lesen ist. Dazu schüttelt eine zweite Version von Swift, ebenfalls von ihr gespielt, missbilligend den Kopf. Inzwischen ist das Wort »Fat« in den Versionen des Videos auf den großen Plattformen nicht mehr zu finden.
Zuvor hatten Kritiker moniert, Swift befeuere mit der Szene das Stereotyp, dass Übergewicht negativ behaftet ist. Die Ernährungstherapeutin Shira Rosenbluth hatte etwa bei Twitter geschrieben, der Clip »wiederhole wieder einmal, dass es der schlimmste Albtraum eines und einer jeden ist, so auszusehen wie wir«.
Taylor Swift’s music video, where she looks down at the scale where it says “fat,” is a shitty way to describe her body image struggles. Fat people don’t need to have it reiterated yet again that it’s everyone’s worst nightmare to look like us.
— Shira Rose (@theshirarose) October 21, 2022
In einem Video vor der Veröffentlichung von Album und Video hatte Swift über »Anti-Hero« gesagt: »Ich glaube, ich bin noch nie in solchem Detail in meine eigenen Unsicherheiten eingetaucht.« Das Lied sei »eine geführte Tour zu all den Dingen, die ich an mir hasse«.
Bisher hat sich Swift selbst nicht zu der Kritik und der nun vorgenommenen Änderung an dem Clip geäußert.
Mit »Midnights« legte die Sängerin zu Veröffentlichung vor einer Woche kurzzeitig den Streamingdienst Spotify lahm. 24 Stunden später brach das Album den ersten Rekord: Es ist das am meisten gestreamte Album innerhalb eines Tages in der Geschichte von Spotify. Das gab der Streamingdienst auf Twitter bekannt: »Und noch bevor die Uhr am 22. Oktober Mitternacht schlug, brach Taylor Swift den Rekord für das meistgestreamte Album an einem einzigen Tag in der Geschichte von Spotify. Herzlichen Glückwunsch, taylorswift13.«
Auch von den Musikkritikerinnen und -kritikern wurde »Midnights« sehr wohlwollend aufgenommen. Eine SPIEGEL-Rezension lesen Sie hier.