Wahlkampf Udo zieht den Hut vor Angie

Keine Panik: Altrocker Udo Lindenberg will kein politisches Amt - er legt nur einen "Angie"-Song vor. Wer allerdings eine Schmäh-Hymne erwartet, wird enttäuscht: "Der Text ist voller Zuwendung zu meiner kleinen FDJ-Panik-Sympathisantin."

"Egal wie die Bundestagswahl ausgeht, am Tag danach regieren die Panik-Partei und ich", erklärte Deutschlands Alt-Bundesrocker Udo Lindenberg der Nachrichtenagentur dpa. Der Popveteran wird allerdings nur auf Zelluloid die Nation in Verwirrung stürzen: Am 19. September kommt Lindenbergs 25 Jahre alter Film "Panische Zeiten" wieder ins Kino, mit Udo als Bundeskanzler.

Vorab gibt es einen "Angie"-Song inklusive Video, das Rockmusiker und Unions-Vordere beim gemeinsamen Eierlikörgenuss an der Bar eines Hamburger Luxushotels zeigt. Merkel wird allerdings von der 45-jährigen Hausfrau Susanne Knoll aus Lübeck gedoubelt, der zurzeit bekanntesten Doppelgängerin der Kanzlerkandidatin.

Lindenbergs musikalischer Wahlkampfbeitrag hat ebenfalls das Niveau eines likörbetonten Tresentratsches, zumindest dem Titel nach: "Hallo Angie, das Merkel ich mir", heißt der Song, der, so der Künstler, "voller Zuwendung zu meiner kleinen FDJ-Panik-Sympathisantin" sein soll. Ärger mit Gerhard Schröder fürchtet Kanzlefreund Udo allerdings nicht - das Stück lasse auch Kritik anklingen. Man dürfe zum Beispiel Angies Kniefall vor Bush nicht vergessen, so Lindenberg zur dpa. Der ideologische Fauxpas wird denn auch konsequent im Stück geahndet: "Ich hab dir nämlich noch längst nicht verzieh'n, Du bei Bush auf den Knien."

Wie schade, dass Deutschlands hartnäckigster Hotelbewohner und Hutträger nicht auch eine Direktive zu Merkels Finanz- und Steuerplänen in petto hat. Wie man weiß, könnte die Unions-Politikerin hier eine Panikberatung gebrauchen.

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