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Musiker

aus DER SPIEGEL 17/1972

Immer mehr Geiger, Cellisten und Pianisten kommen mit ihren Tasten und Saiten nicht mehr aus sie greifen zum Taktstock. Zumeist ist es mehr als eine Marotte: Unzufriedenheit über die begrenzten Ausdrucksmöglichkeiten des eigenen Instruments. So sind in den letzten Jahren die Geiger David Oistrach und Menuhin, die Cellisten Janigro und Casals aufs Dirigentenpult gestiegen. Der Pianist Anda gibt bei seinen Klavierkonzerten, wie im 18. Jahrhundert durchaus üblich, dem Orchester selbst die Zeichen. Dem Pianisten Barenboim steht sogar ein spezielles Kammerorchester zur Verfügung, und Swjatoslaw Richter, der in Jugendjahren bereits dirigiert hat, will demnächst die Berliner Philharmoniker leiten. Sein Kollege Fleisher, den eine Handverletzung quält, hat zwangsweise umgesattelt. Der jüngste Konvertit: Christoph Eschenbach, 32. Eschenbach, der als Knabe bereits ein international bekannter Pianist war, hat jetzt in Bremen, Hamburg und Kiel mit Mozart und Bruckner sein Dingenten-Debüt gegeben. Die zweite Karriere ist gut vorbereitet: Eschenbach hat bei Wilhelm Bruckner-Rüggeberg, einem überaus erfolgreichen Taktstocktrainer, studiert.

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