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Nach unten treten

aus DER SPIEGEL 7/1974

soll jetzt erst voll wirksam werden -- nach oben buckeln aber, das andere alte Radfahrer-Prinzip, gilt nicht mehr. Mit technischen Finessen, »die eher für die Flugzeug-Industrie typisch sind« ("Popular Science"), hat die kalifornische Firma Harns Dynamics einen neuartigen Fahrrad-Antrieb entwickelt: Statt über Drehpedale, die viel nutzloses Strampeln erfordern, wird das Hinterrad mittels Hebelpedalen gedreht. So, ergaben ergonomische Studien, läßt sich die Kraft des Quadriceps« des großen Streckmuskels am Oberschenkel, am besten in Bewegung umsetzen. Nur zum Anfahren müssen die Beine den maximalen Pedalausschlag von 33 Zentimetern bewältigen; um normales Tempo beizubehalten, genügt dann kurzhubiges Auf- und Abschwingen. Die erste Serie des Modells »MK II«, das mit einer Schaltung für 20 Gänge ausgestattet ist, soll im Frühjahr -- zu einem Stückpreis von allerdings mehr als 300 Dollar -- auf den US-Markt kommen. Erst im Design-Stadium ist dagegen ein Fahrrad, das noch mehr revolutionäre Elemente aufweist. Es hat ebenfalls Hebelpedal-Antrieb (mit vier Gängen) und scheint von Verwandlungskünstlern ersonnen zu sein: Rahmen, Sattel und Lenker

sind auf jede Körpergröße, für bequemen Sitz wie für geduckte Rennhaltung einstellbar. Freizeit-Spaß macht die Konstruktion selbst in Dünensand, Morast oder Schnee, indem man die Speichenräder gegen je zwei geländegängige hohle Halbkugeln auswechselt. Und Hobby-Gärtner können statt des Hinterrades überdies eine Besenwalze, eine Sämaschine, eine Egge oder einen Rasenmäher montieren. Mit diesem Entwurf gewannen die Norweger Terje Meyer, Bjorn A. Larsen und Jens Christensen auf einem internationalen Fahrrad-Wettbewerb in Kyoto/Japan den ersten Preis.

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