Nachruf auf die Ost-Kinos
Filmtheater in der DDR: Es gab ein paar repräsentative Paläste, zum Vorzeigen in den Großstädten, doch es gab vor allem landauf, landab eine Vielzahl bescheidener Spielstätten, die mit dem verordneten Einheitsprogramm bedient wurden, triste Filmstübchen und Provisorien auf Dauer, denen nur eine Bonbonvitrine oder ein Stück Blümchentapete Charme gaben. Die Münchner Fotografin Margarete Freudenstadt ist seit 1989 kreuz und quer durch Ostdeutschland gezogen, um Kinos zu porträtieren, von außen und innen, denen niemand mehr viel Überlebenschancen gab. Unter dem Titel »Lichtspiele« sind diese DDR-Kino-Bilder nun im Münchner Fotomuseum zu sehen: ein Stück sozialistischer Freizeitkultur, im Augenblick seines Verschwindens festgehalten.