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Gestorben James McDivitt, 93

aus DER SPIEGEL 43/2022
Foto: Bettmann / Bettmann / Getty Images

Er hatte noch nie in einem Flugzeug gesessen, als er sich 1951 bei der Air Force als Pilot bewarb. 14 Jahre später war James McDivitt der Kommandant einer Mission, bei der der erste Weltraumspaziergang eines US-Amerikaners unternommen wurde. Rund 20 Minuten begab sich sein Freund und Mitastronaut Edward White damals aus der Gemini-4-Raumkapsel. Es war einer der Aufbrüche ins Unbekannte, die die Männer jener heroischen Frühzeit der Raumfahrt unternahmen – dass McDivitt glaubte, ein anderes Flugobjekt zu sehen, als White sich durch den Weltraum bewegte, gehörte wohl zu den Gefühlen, die einen dort draußen ergreifen konnten. Auf den Bildern, die später entwickelt wurden, war jedenfalls kein Ufo zu sehen, wahrscheinlich hatte er ein Stück Eis gesehen. McDivitt wuchs in Michigan auf und arbeitete als Klempner, bevor er zur Armee ging. Er flog 145 Einsätze im Koreakrieg und wurde Testpilot der Air Force. 1969 hatte er seinen zweiten Flug als Astronaut: Er kommandierte die Apollo-9-Mission, bei der der Prototyp der Mondlandefähre ausprobiert wurde, die wenige Monate später zum Mond fliegen sollte. 1972 schied er bei der Nasa aus. Dass er ein Stichwortgeber der Ufo-Bewegung werden sollte, nahm er mit Humor, in einer Folge der TV-Serie »The Brady Bunch« spielte er sich selbst, wie er in einer Talkshow von seinen angeblichen Ufo-Sichtungen erzählt. James McDivitt starb am 14. Oktober in Tucson, Arizona.

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