Naomi Ackie Ein Star in spe

Hanna Lassen / Getty Images
Die britische Schauspielerin Naomi Ackie, 31, seit Ende Dezember als Whitney Houston in den Kinos zu sehen, muss mit einem inneren Zwiespalt zurechtkommen. Je mehr Bestätigung sie für ihre künstlerische Leistung erhält, desto bekannter wird sie – und berühmt zu sein macht ihr eigentlich Angst. Das gestand sie in einem Interview mit »The Independent«. Ihren Durchbruch feierte Ackie mit einer Nebenrolle im Film »Lady Macbeth« (2016), für die sie ausgezeichnet wurde. Doch trotz des Erfolgs fand sie kaum Jobs, es gebe noch immer weniger Rollen für schwarze Schauspielerinnen. Mit einem Engagement in »Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers« (2019) startete Ackie wieder durch. Sie liebe es, vor der Kamera zu stehen und Geschichten zu erzählen, sagte die Schauspielerin, aber das Konzept von Ruhm fühle sich nach wie vor fremd an. Eine Ahnung, was es heißt, ein Star zu sein, bekam sie schon vor der Premiere von »I Wanna Dance with Somebody« über das Leben der Sängerin Whitney Houston. In Ackies Heimatstadt London waren U-Bahn-Stationen mit Kinoplakaten dekoriert, die ihr Konterfei zeigten, der PR-Spruch lautete: »Naomi Ackie ist Whitney Houston«. Die Erfahrung fand sie »erstaunlich, aber auch wirklich peinlich«. Natürlich sei ihr bewusst gewesen, dass sie viel Aufmerksamkeit für diese Rolle bekommen würde, sie sorge sich aber um ihre Privatsphäre: »Ich sehe jetzt schon, dass sich mein Leben verändert. Und ich mag mein Leben wirklich!« Im Gegensatz zu Houston, die 19 Jahre alt war, als sie ins Rampenlicht trat, sei ihr mit 31 Jahren aber klarer, worauf sie sich einlasse. Die Öffentlichkeit habe permanent versucht, Houston Etiketten zu verpassen: an einem Tag Pop-Prinzessin, am nächsten Drogenwrack. Die Vorstellung, dass Leute über ihr Leben reden, die keine Ahnung haben, wer sie wirklich ist, findet Ackie »erschreckend«: »Das ist das, was mir am Berühmtsein die meiste Angst macht.«