Die vierte Staffel der Netflix-Serie »The Crown« lässt die Zuschauer – unter anderem – hinter die Kulissen der vielleicht bekanntesten Ehe der Gegenwartsgeschichte blicken.
Penny Junor, Biografin der Royals
»Die Gefahr dabei ist, dass Menschen diese Serie, wie all die vorherigen Staffeln, als Geschichte, als faktentreu betrachten – und das ist sie nicht.«
Dianas erste Schritte in die Welt der Royals werden äußerlich realitätstreu inszeniert – wie der Vergleich mit Aufnahmen aus der Zeit zeigt. Man erkennt die scheue 19-Jährige wieder, die glaubt, ihren Märchenprinzen auf dem Polofeld gefunden zu haben. Dass Diana ihren künftigen Ehemann tatsächlich nur 13 Mal gesehen hat, bevor sie heirateten - hier stimmt die Verdichtung des Drehbuchs mit der Realität überein. Weniger Fakten erkennt die Royals-Biografin in der Darstellung des berüchtigten Liebesdreiecks.
Szene aus Staffel 4:
»See you at the altar.
I´ve asked Mrs. Parker-Bowles to get in touch with you.
Your ex? Why would you do that?
Because she´s fun!«
Penny Junor, Biografin der Royals
»Es ist ziemlich vernichtend. Vor allem für Charles und Camilla, die in ein so schreckliches Licht gerückt werden. Und sie sind immerhin unser künftiges Königspaar.«
Dass die Beziehung von Charles und Camilla ein Dauerzustand während seiner gesamten Ehe mit Diana war - daran lässt die Serie keinen Zweifel.
Penny Junor, Autorin »The Duchess: Camilla Parker Bowles and the Love Affair That Rocked the Crown«
»Nach der Hochzeit blieb Charles fünf Jahre lang fern von Camilla. Nach fünf Jahren war er in einer so schlechten psychischen Verfassung, dass zwei seiner Freunde sich unabhängig voneinander mit Camilla in Verbindung setzten. Ihre Bitte: Du kanntest ihn gut. Ihm geht es sehr schlecht. Würdest du ihn anrufen – denn er braucht dich. Und das tat Camilla dann. Ab dann sahen sie sich.«
Eine frühe Begegnung zwischen Diana und Camilla gab es bereits während der Verlobungszeit – doch auch hier gehen die Interpretationen des Treffens auseinander:
Penny Junor, Autorin "The Duchess: Camilla Parker Bowles and the Love Affair That Rocked the Crown"
»Camilla erinnert sich, dass es ein freundliches Mittagessen war. Sie wünschte Diana alles Gute, viel Glück mit der Ehe, und das war´s. Aber Diana hatte es im Gespräch mit Andrew Morton als dieses finstere Ereignis dargestellt, bei der Camilla Diana Informationen entlocken wollte, um ihre Affäre mit Charles hinter Dianas Rücken fortsetzen zu können. Diana war von Natur aus misstrauisch, sie sah überall Verschwörungen.«
Drehbuchautor Peter Morgan zeichnet in der vierten Staffel die Royals als noch gefühlskälter und gnadenloser als in den bisherigen Folgen. Inwiefern das historische Drama in dieser Hinsicht realitätstreu ist - wissen wohl nur die Windsors.
Penny Junor, Biografin der Royals
»Ich glaube nicht, dass die Queen sich die Serie anschaut. Ehrlich gesagt, hoffe ich, dass sie es nicht tut. Und bei dieser Staffel hoffe ich, dass keiner von ihnen zuschaut. Denn hier geht es um einen Rufmord nahezu aller Beteiligten.«