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aus DER SPIEGEL 4/1952

Quentin Reynolds: ICH BITTE UM FREISPRUCH. Reporter Quentin Reynolds erzählt mit journalistischer Finesse nach Gerichtsunterlagen aus den großen amerikanischen Sensationsprozessen der letzten 30 Jahre, wie aus dem rumänischen Einwanderersohn Samuel Lebeau Amerikas berühmtester Strafverteidiger, Samuel Leibowitz, wurde, der Angeklagte selbst aus den hoffnungslosesten Situationen durch seine bestechende Sherlock-Holmes-Logik und seinen »forensischen Zauber« in Freisprüche rettete. Spannende Unterhaltung für Verehrer gehobener, wahrer Kriminalgeschichten. (F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung, Berlin, 339 Seiten, 14,80 DM.)

René Schickele: WITWE BOSKA. Der Elsässer Schickele, dessen Romanwerk (die Trilogie »Das Erbe vom Rhein") eine frühe, literarische Einmann-Montanunion war, zahlt einen ebenso verzweifelten wie lebensvollen Buchtribut an den Midi, den französischen Süden. Sein Roman hat die Leuchtkraft der Farben Van Goghs, und seine Gestalten sind von der herrlichen und unheimlichen Skurrilität der Karikaturen Dubouts. (Claassen Verlag, Hamburg, 380 Seiten, 14,80 DM.)

Hans Werner Richter: SIE FIELEN AUS GOTTES HAND. Ein Dutzend Einzelschicksale aus der Restmasse Mensch, wie sie in der Völkerwanderung des 20. Jahrhunderts in den Lagern angeschwemmt wurde. (Verlag Kurt Desch, München, 680 Seiten, 16,80 DM.)

Walter Jens: NEIN. DIE WELT DER ANGEKLAGTEN. roman von einer Zukunft, in der Menschen nur noch einer sinnlosen Obrigkeits - Maschinerie, einem blinden, ständigen Gericht gehorchen: als »Angeklagte«, als »Zeugen«, als »Richter«. Wer auf Grund des Titels Aufschlüsse über die Psychologie des Gesetzesübertreters erwartet, wird enttäuscht. Statt dessen viel Orwell, viel Koestler, viel Kasack, wohingegen die großen Vorbilder Kafka und Dostojewski wohl beschworen, aber nicht verarbeitet wurden. Präzise, aber ohne Erschütterung. (Rowohlt Verlag, Hamburg, 277 Seiten, 8,50 DM.)

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