Oscar Isaac Grenzgänger

Avalon / action press
Darf ein in Guatemala geborener Darsteller mit kubanischen Wurzeln und christlicher Prägung eine Figur jüdischer Herkunft spielen? US-Schauspieler Oscar Isaac, 43, sieht sich wegen seiner neuen Rolle als Marvel-Held Moon Knight in der gleichnamigen Serie auch mit Fragen nach der eigenen Identität konfrontiert. Dem SPIEGEL gegenüber gibt sich der Hollywoodstar (»Dune«, »Star Wars«) nachdenklich über die aktuelle Debatte, wer qua Herkunft oder Religion legitimiert sei, welche Charaktere auf der Leinwand zu verkörpern. »Zum einen geht es um die Repräsentation und Darstellung von People of Color, was Hollywood traditionell nicht gut gelingt. Die andere Sache ist: Was ist die Rolle eines Künstlers?« Zu Beginn seiner Karriere habe er sich bemühen müssen, nicht als Latino-Stereotyp besetzt zu werden. Er habe den Castern gesagt, sie sollten so tun, als käme er von dort, woher die Figur komme, die er spielen solle, der Rest sei sein Handwerk. »Die Herausforderung besteht darin, eine Figur zu erschaffen, die weit von meinen persönlichen Erfahrungen entfernt ist. Und das ist eine sehr große Herausforderung in einer Zeit, in der es darum geht, wer das Recht hat, welche Geschichte zu erzählen.«