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NEU IN DEUTSCHLAND Phädra (Griechenland).

aus DER SPIEGEL 38/1962

Um seiner Frau

Melina Mercouri Gelegenheit zu geben, sich als eine Miniatur-Magnani zu gebärden, schändete Regisseur Jules Dassin ("Sonntags ... nie") gleich zwei klassische Dramen: »Hippolytos« von Euripides und »Phädra« von Racine. Die Gestalten der griechischen Mythologie - König Theseus und seine Gattin Phädra, die ihren Stiefsohn Hippolytos liebt - erweisen sich indes als überflüssige Staffage einer Liebesaffäre wenig origineller Konstellation: Die zweite Frau (Melina Mercouri) eines griechischen Reeders von Onassis-Format (Raf Vallone) liebt ihren Stiefsohn (Anthony Perkins), der ihr Verlangen jedoch nur vorübergehend befriedigt. Die Eifersucht der modernen Phädra bewirkt zwei dekorative Selbstmorde: Die Verschmähte nimmt eine Überdosis Schlaftabletten, ihr Stiefsohn rast im Sportwagen in den Tod. Das Walten des Schicksals sucht Dassin durch viele Frauen in Schwarz, durch Flammengezüngel und unscharfe Einstellungen zu illustrieren. (Melina-Films.) Melina Mercouri, Vallone

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