Klar: Was aus dem hübschen Jungen noch mal werden sollte, konnte Herbert Tobias nicht ahnen, als er 1963 den 20jährigen Andreas Baader porträtierte. Das Pin-up war eins von ungezählten Männerkitsch-Photos, mit denen sich der Photograph und Schauspieler von der gesellschaftlichen Wirklichkeit der Nachkriegszeit losknipsen wollte. Daß Tobias dieser Wirklichkeit nicht nur ausgewichen ist, beweist jetzt mit eindrucksvollen Schwarzweiß-Studien aus den Trümmer- und Aufbaujahren der Republik eine Werkschau des 1982 gestorbenen Großmeisters der 50er-Jahre-Photographie: als Bildband im West-Berliner Verlag Frölich & Kaufmann (39,8O Mark) und in einer Wanderausstellung kommenden Monat in Hannover.
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Artikel 58 / 88
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