Politrock: Floh de Cologne beerdigt Flick
Friedrich Flick, zu Lebzeiten der »reichste Mann der Bundesrepublik«, wird von der Kölner Kabarett- und Rockgruppe »Floh de Cologne« zum zweiten Male zu Grabe getragen. Auf einer soeben erschienenen Schallplatte »Geyer-Symphonie in Rock-Dur, Knöchelverzeichnis 4712«, wird mit Hilfe von raffiniertem Sound, maliziös-treffenden Zitaten-Collagen und mit politischer Verve der historische Abgesang auf Flick zu einer sarkastischen Bestandsaufnahme ungebrochener Unternehmerverherrlichung durch die Spitzen der westdeutschen Gesellschaft. Idyllische Redefetzen aus dem Munde von Hermann Josef Abs, Fritz Berg oder Ludwig Erhard ergeben einen wirksam kabarettistischen Totentanz. Das Bild zum Ton: Wer die Geyer-Symphonie sehen will, hat dazu auf einer Deutschland-Tournee der Flöhe Gelegenheit, die letzte Woche in Hamburg, Kiel und Flensburg begann und dann durch Mönchengladbach, Oberhausen, Frankfurt, Göttingen, Darmstadt, Köln und Gießen führt.