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Popmusik: Krautrock im Eigenvertrieb

aus DER SPIEGEL 30/1976

Keine Marktchance für deutsche Rockmusik? Vier Bands sind angetreten, das in Plattenindustrie und -Handel verbreitete Vorurteil zu widerlegen. Die Berliner Politcombo »Ton Steine Scherben« hatte ihre LPs schon immer selbst vertrieben und dabei pro Titel 10000 bis 15000 Exemplare abgesetzt. Jetzt schlossen sich ihnen die Bayern-Rocker »Sparifankal« und »Embryo« sowie die Mainzer Jazz-Rocker »Missus Beastly« an. Unter dem Etikett »April Records« (München 19, Leonrodstraße 7) pressen die Kraut-Musiker ihre Platten selbst, verkaufen sie bei Konzerten und bringen sie eigenhändig in die Läden: »Wenn uns die Verkäuferinnen selber kennengelernt haben, geben sie sich heim Kunden mehr Mühe.« Stimmt wohl: Während von der letzten »Missus Beastly«-LP im Teldec-Vertrieb nur 1300 Stück verlangt wurden, brachte die Kooperative vom neuen »Beastly«-Album »Dr. Aftershave and the Mixed Pickles« ("Sounds": »Eine der besten bundesdeutschen Produktionen") in drei Monaten schon 3000 Exemplare an den Fan.

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