Zur Ausgabe
Artikel 53 / 91

Popmusik: Verstimmte »Sounds«

aus DER SPIEGEL 45/1975

Die Redaktion von »Sounds«, Westdeutschlands renommiertester Pop-Zeitschrift, fühlt sich von »Verseschindern und Möchtegern-Amis verarscht«. Im ersten Editorial seiner siebenjährigen Existenz rechnet das Hamburger Magazin ("Offener Brief an die deutsche Szene") mit der »dumpfen Banalität und geistigen Armut« von Kraut-Rockern und Blödel-Sängern ab: »Gedichtet wird frei nach dem Motto »Reim dich oder ich freß' dich!', und gedacht wird wohl nur noch mit dem Hintern.« Deutsche Popmusik sei entweder ein »mit Szene-Rotwelsch angereicherter Quark« oder »vom Virus USA so infiziert«, daß die Musiker »selbst in ihrem Heimatland die Ansagen am liebsten auf englisch machen würden«. »Sounds«-Chef Jürgen Legath glaubt, daß ihm die Leser das Votum gegen Kitsch und Kopie honorieren werden: »Für alle Mike Krügers' Zotty und Pits, alle Ingas und Vincents sind wir unbekannt verzogen.«

Zur Ausgabe
Artikel 53 / 91
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren