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Rückkehr nach Barbizon

aus DER SPIEGEL 48/1977

Das erste Landschaftschutzgebiet der Welt war eine »réserve artistique« -- gegen die Nutzbarmachung des Waldes von Fontainebleau wurde, um 1850, der Maler Théodore Rousseau mit Freunden bürgerinitiativ, riß »ortsfremde« Kiefernsetzlinge aus, verheizte sie im Wirtshausofen und erreichte in Audienz bei Kaiser Napoleon III. ein naturfreundliches Dekret. Vom Wald-Dorf Barbizon aus hatten Künstler damals die Ausdruckskraft auch düsterer und monotoner Landschaft in wechselnden Beleuchtungen und Jahreszeiten sowie eine Art Physiognomik der Bäume für ihre Malerei entdeckt. Derlei Pioniertaten aber wurden später zugunsten des nachfolgenden Impressionismus geringgeschätzt -- eine »widerhistorische Kunstideologie«, der nun eine 500-Bilder-Schau der Bremer Kunsthalle entgegentritt. Sie stellt Barbizon mit Vorgeschichte und Auswirkung in die Historie europäischer Landschaftskunst von Dürer bis Emil Nolde.

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