Rundum Berge und Badenixen
Kaum war die Lichtbildnerei erfunden, da wollten Daguerreotypisten und frühe Fotografen auch schon ihren Blickwinkel erweitern und in die Runde schauen. Ein 1845 erfundenes »Megaskop« schaffte mit seinem drehbaren Objektiv immerhin 150-Grad-Perspektiven, seit 1891 suchte ein »panoptischer Apparat« den vollen Horizont ab. Ein fotografisches »Panorama der Panoramen« stellt jetzt im Pariser Palais de Tokyo Rundum-Aufnahmen von den Anfängen des Mediums bis in die Gegenwart zur Schau (bis 20. Mai). Mal durch ausgefallene Geräte, mal durch Montagen aus Einzelbildern, mal mit Reportage-, mal mit Kunstabsicht lassen sie Soldaten ebenso wie Badenixen in extrem breiter Front antreten oder führen das Betrachter-Auge über Gebirgszüge, Meeresstrände und städtische Plätze spazieren: Raum wird Zeit.