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Schaugeschäft

aus DER SPIEGEL 37/1972

Mit einer originellen, selbstfinanzierten Werbekampagne bereitet der Sänger, Schauspieler und Komponist Bill Ramsey, 41, seine Rückkehr ins deutsche Unterhaltungsgewerbe vor. William McCreery Ramsey III bereist derzeit die Bundesrepublik und hinterlegt bei Gastspieldirektoren und Künstleragenturen ein rotes Album, das Leben und Treiben des Künstlers lückenlos dokumentiert. Eine beigefügte Schallplatte erinnert an den Schlagererfolg »Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett« und soll auf der Rückseite ("My Sweet Lord") belegen, daß »Ramsey nach wie vor Jazz singen kann« (Ramsey). Dem Rotbuch liegen Ramsey-Photos, Ramsey-Karikaturen und ein Schreiben bei, in dem der 1953 in Deutschland hängengebliebene US-Soldat mitteilt, daß er sein komisches Talent nun wieder voll dem Showbusiness zur Verfügung stelle, da er flicht mehr länger als Programmdirektor einer Züricher Film- und Fernsehgesellschaft tätig sein wolle. Ramsey, studierter Ökonom und Anhänger der Friedensbewegung, hatte, so sagt er, ein paar Monate geschwankt, »ob er nicht lieber zum Umweltschutz gehen solle«, sich dann aber doch für die leichte Kunst entschieden. Erste Erfolge seiner Comeback-Bemühungen sind: eine Fernsehshow, ein paar Gala-Abende und eine umfangreiche Tonbandproduktion mit internationalen Liedern für den Schulunterricht.

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