Schriftsteller
In sieben Sprachen, aber ausgerechnet nicht auf spanisch, kann Simon Wiesenthal seine These vorn getauften Juden Columbus, der im Auftrag verfolgter spanischer Juden ausgesegelt sei, vortragen: »Segel der Hoffnung«, das Buch des Autors und Nazi-Jägers, erscheint deutsch, englisch, französisch, italienisch, holländisch, dänisch und schwedisch; drei Madrider Verlage jedoch lehnten eine Übersetzung ab -- angeblich nicht, so berichtete Wiesenthal jetzt anläßlich des Erscheinens der deutschen Ausgabe (Walter-Verlag), wegen seiner Schilderung von Judenverfolgungen im alten Spanien, sondern wegen »einiger unfreundlicher Bemerkungen über Königin Isabella«, deren Heiligsprechung vorbereitet werde. Wiesenthal mag dieser Begründung dennoch nicht recht trauen, er argwöhnt den Wunsch nach Vergangenheitsbewältigung: Ein spanischer Autor namens Alvarez, so weiß er, schreibe gerade an einem Buch über spanische Hilfe für verfolgte Juden im Zweiten Weltkrieg.