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Schüler-Freizeit: Lesen vor Fernsehen

aus DER SPIEGEL 31/1978

Nach einer repräsentativen Befragung von 14- bis 16jährigen Schülern Ludwigshafens ("einer typischen Großstadt") des Wormser Literaturwissenschaftlers Dieter Kirsch rangiert Lesen in der Beliebtheitsskala der Freizeitbeschäftigungen zwar hinter »Sport« und »Tanzen, Feiern, Ausgehen«, aber noch deutlich vor »Fernsehen« und »Musik hören«. Immerhin 36 Prozent der Schüler gaben an, mehr als 50 Bücher zu besitzen, und 53,4 Prozent zählten noch zwischen zehn und 49 Werken in ihren Regalen, neben Karl May bevorzugt Simmel, Mitchell, Konsalik, Wallace, Carrière und Jack London. Von Lehrern lassen sie sich bei der Lektüre-Wahl »so gut wie nicht beeinflussen«. Der herkömmliche Unterricht, schreibt Kirsch« »konserviert eine historische Literaturvorstellung, eine Bedeutung von Literatur«, die »höchstens noch Vorzeigewert« hat uni »den Bezug eines Textes auf die Lebenssituation seines Lesers weitgehend« vernachlässigt.

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