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Buch Schwarz auf weiß

aus DER SPIEGEL 30/1996

Ein seltsames Buch klettert die Bestsellerlisten rauf und runter. Es hat auf manchen Seiten nicht mehr zu bieten als schwarze Balken und Satzruinen, aber dennoch ist der Rest für viele Leser offenbar so spannend, daß Jürgen Roths »Die Russen-Mafia« vom geheimnisvollen Reiz der Zensur profitiert. Bisher vier in dem Buch erwähnte Firmen und Geschäftsleute versuchten und versuchen mit einstweiligen Verfügungen, eine Schwärzung ihrer Namen zu erstreiten. Zwei hatten Erfolg, auch eine Wiener Firma und ihr Geschäftsführer. Ohne Verhandlung erließ das Landgericht Hamburg bereits einen Tag nach Erscheinen eine einstweilige Verfügung gegen das Buch. In der zweiten Auflage mußten beide Namen verschwinden. Im US-Magazin Time tauchen die Firma und ihr Geschäftsführer nun wieder auf: Unter Berufung auf Geheimpapiere des BND, einen CIA-Direktor und einen US-Geheimdienst wird die Wiener Firma der Geldwäsche, des Nuklearschmuggels und »anderer krimineller Aktivitäten« bezichtigt.

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