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BÜCHER / NEU IN DEUTSCHLAND Sonnige Wirkung

»Das Ludwig-Richter-Album«. Rogner & Bernhard; 2 Bände, zusammen 1728 Seiten, 2572 Abbildungen; 45 Mark.
aus DER SPIEGEL 52/1968

»Ich habe«, schrieb der Dresdner Biedermeier-Künstler, »einige Male gehört, in allen meinen Sachen sei so etwas, das wie Sonnenschein oder Sonntag aussähe, und ich habe mich recht herzlich über ein solches Wort gefreut.«

Denn Ludwig Richter (1803 bis 1884) war schlichten Gemütes. In seinen Illustrationen für Volks-, Jugend- und Märchenbücher pries er das »einfache. tiefsinnige Bürgerkind« (Richter), predigte er heimelige Beschaulichkeit. lobte er einen verklärten Alltag, eine liebliche Märchenwelt, die noch in den Volksschullesebüchern der vierziger Jahre weiterlebte.

Er war ein redlicher Artist, sentimental und süßlich wurde er nie. Die Holzschneider, die ihm seine Entwürfe in den Stock gravierten, belehrte er: »Kräftige Tiefen gegen große Lichtmassen hingestellt bringen immer eine gewisse sonnige Wirkung hervor.« Und der Sonneneffekt hat ihn unter seinen Landsleuten höchst populär gemacht.

»Bei kaum einem anderen Romantiker«, kommentiert Wolf Stubbe in seiner Einleitung zu dieser ersten Gesamtausgabe der Richterschen Holzschnitte, »scheinen Züge deutschen Wesens so sichtbar wie bei Ludwig Richter.« Gottlob: Es sind schöne deutsche Züge.

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