Später Durchbruch für Robert Walser?
Noch einmal wird ein Versuch unternommen, den seit Jahrzehnten als »Geheimtip« gepriesenen, von manchen Kennern neben oder sogar über Kafka gestellten Schweizer Schriftsteller Robert Walser (1878 bis 1956) endlich einem größeren Leserkreis bekannt zu machen: Drei Jahre nach Abschluß der wenig erfolgreichen Walser-Edition im kleinen Genfer Kossodo-Verlag bringt nun Suhrkamp in diesem Monat Walsers Gesamtwerk als Taschenbuchkassette heraus: zwölf Bände, etwa 5500 Seiten für 98 Mark. Zum 100. Geburtstag des Dichters am 15. April finden in Zürich und Biel eine Kritiker-Tagung über Walser und eine Walser-Hommage statt, bei der Frisch, Enzensberger, Handke und andere Schriftsteller aus Walsers Werken vorlesen werden. Eine Walser-Ausstellung wird eröffnet, ein Walser-Preis verliehen. Und die vom »Börsenverein des Deutschen Buchhandels« herausgegebene neue Kundenzeitschrift »Lit« hat Robert Walser als Titelbild ihrer ersten Nummer (1. Mai) vorgesehen.