Mit 38 Jahren hat der Unterhaltungskünstler für Minderjährige, Steven Spielberg, ("E. T.«, »Indiana Jones«, »Die Goonies") endlich wieder einen Erwachsenenfilm gedreht, »The Color Purple«. Im Mittelpunkt der Geschichte, nach dem mit dem Pulitzerpreis gekrönten Roman von Alice Walker, steht die Schwarze Celie (gespielt von der gefeierten New Yorker Komödiantin Whoopi Goldberg), die in Briefen an den »Lieben Gott« über vier Jahrzehnte hin ihr entwürdigendes Schicksal im US-Südstaat Georgia beklagt. Alice Walkers ebenso schwarzes wie feministisches Buch, eine glutvolle Saga aus Gewalt, Inzest, Rassismus und lesbischer Liebe, sei freilich, so schrieb die amerikanische Presse, bei Spielberg zu einer »klischeereichen«, »optimistischen Geschichte« ("The New York Times") verkommen und lediglich »schön und photogen« ("Time"). Trotzdem scheint das Markenzeichen Spielberg auch diesmal zu ziehen: Der Film entwickelt sich zum Kassenschlager. Der Regisseur selbst sieht seinen Versuch, einen tiefschwarzen Film gegen alle Vorurteile Hollywoods durchzusetzen, als gelungen an: »Endlich habe ich mich in die tiefen Zonen des Swimming-pools gewagt.«
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Artikel 50 / 82
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