TV: Touristen-Run auf die »Stadt im Tal«
Der WDR hat mit einem TV-Zweiteiler ein entlegenes Provinzstädtchen groß ins Gespräch gebracht. Im 170-Minuten-Film »Die Stadt im Tal« diente Monschau, die umwaldete, malerische Eifelstadt nahe der belgischen Grenze, als Kulisse für den fiktiven Ort Lugtal, in dem korrupte Kommunalpolitiker, auf rechts drehende Linke und skrupellose Unternehmer hausen; Monschauer Bürger machten als Statisten mit. Der Einsatz lohnte sich. Zwar monierten etliche Monschauer bei der Filmbesichtigung die »allzu sprunghaften Szenenwechsel«, doch mit dem Werbe- und Propagandaeffekt der »herrlichen Aufnahmen« war die Einwohnerschaft, vor allem die örtliche Geschäftswelt, sehr zufrieden. Schon am Tag nach der Sendung des ersten Film-Kapitels registrierte das Fremdenverkehrsamt eine »enorme Nachfrage« nach Monschau-Prospekten, Hotel- und Pensionsverzeichnissen. Die Zahl der am Urlaubsort Monschau interessierten Bundesbürger stieg um das Fünffache. Die TV-Reklame haben sich unterdes, bundesweit, Reise-Unternehmer zunutze gemacht. Im »Hamburger Abendblatt« etwa offeriert ein Bus-Betrieb »Ostern -- 3 Tage Monschau/Eifel (Lugtal), Vollpension DM 178«.