Wegen Abtreibungsgesetz in Georgia "The Walking Dead"-Macher drohen, den Drehort zu wechseln

"The Walking Dead" spielte in einem Vorort von Atlanta, Georgia
Foto: ddp/ interTOPICS/ Capital PicturesWährend die Geschichte von " The Walking Dead" nur anfangs im US-Bundesstaat Georgia spielt, wird die Serie dort weiterhin gedreht - mittlerweile seit zehn Jahren. Das könnte sich nun wegen eines neuen Abtreibungsgesetzes ändern: Der produzierende Sender AMC drohte, über einen Umzug nachzudenken, wenn das "sehr restriktive" Gesetz in Kraft treten sollte.
Ab Januar 2020 sollen im US-Bundesstaat Georgia Abtreibungen verboten sein, sobald ein Herzschlag des Fötus zu hören ist. Das ist bereits nach sechs Wochen möglich - also schon bevor viele Frauen überhaupt erfahren haben, dass sie schwanger sind. In dem US-Bundesstaat werden seit Jahren wegen Steueranreizen viele TV- und Spielfilmproduktionen gedreht.
"Falls das Gesetz in Kraft tritt, werden wir unsere Aktivität in Georgia überdenken", teilte ein Sprecher von AMC mit. "Ähnliche Gesetzesentwürfe - manche sogar noch strikter - wurden in mehreren Staaten verabschiedet und angefochten. Dies wird wahrscheinlich ein langer und komplizierter Kampf und wir werden ihn sehr genau beobachten."
Auch Disney und Netflix produzieren viele ihrer Filme und Serien in dem Bundesstaat, der durch Steueranreize im vergangenen Jahrzehnt zu einem der beliebtesten Drehorte der Welt wurde. Die Medienunternehmen hatten schon früher angekündigt, ihre Arbeit in dem US-Bundesstaat wegen der neuen Gesetzgebung zu überdenken. Das Filmstudio Warner Bros. meldete sich ähnlich zu Wort.
Georgia ist nicht der erste US-Bundesstaat mit dieser Entscheidung: In den republikanisch geführten Staaten Mississippi, Kentucky und Ohio wurden ähnliche Gesetze verabschiedet. In weiteren Staaten erwägen Abgeordnete nachzuziehen. Da Georgia aber für die Filmindustrie besonders wichtig ist, gab es aus der Branche Proteste. Mehrere Filmemacherinnen sagten bereits Drehs in dem Bundesstaat ab.