

Zeigen die Ermittler richtigen Einsatz?
Ganz leise spielt er - und doch mit enormer emotionaler Wucht: Der von Stefan Gubser verkörperte Kommissar Reto Flückiger, der in der ersten Episode des neuen Schweizer "Tatort"-Reviers noch so blass daherkam, agiert am Rande der Selbstauflösung. Der Fall um intersexuelle Halbwüchsige, die zwangsoperiert wurden, setzt ihm arg zu - seelisch und körperlich. Die letzten zehn Minuten humpelt er mit gequetschten Hoden durch den Fall.
Wie blutig ist die neue Folge?
Nicht sehr blutig - aber recht martialisch. Eine zentrale Rolle spielt eine perfide aufgerüstete Armbrust. Wilhelm Tell 2.0 - diese Schweizer!
Kann man die Geschichte glauben?
Ja, die intersexuellen Opfer spielen aufwühlend und authentisch. Der Plot ist solide gebaut, das Thema wird klug vertieft. Ein Themen-Krimi der guten Art.
Wie steht's mit der Komik?
Keine Zeit für Witze in diesem Krimi-Drama, das grimmig vom Thema "Geschlechtszuweisung" erzählt. Das taugt nun mal nur zur Tragödie.
Der bewegendste Satz?
"Man hat ein Mädchen aus ihr gemacht, aber sie ist niemals eines geworden." Ein eindringlicher Satz über das Gefühl, den eigenen Körper als Gefängnis zu erleben.
Lohnt das Einschalten?
Auf jeden Fall. Ein überraschend guter Fall aus Luzern, für den der Schweizer "Tatort" nach dem desaströsen Wiedereinstieg im letzten Jahr zurecht im ARD-Verbund bleiben darf.
Und wenn ich mehr über diesen "Tatort" wissen will?
Dann bitte hier weiterlesen! Anmerkung: Die nächsten Wochen werden keine neuen Sonntagskrimis gezeigt. Deshalb geht auch der Krimi-Check in die Sommerpause.
Unser Kollege Arno Frank guckt heute für SPIEGEL ONLINE den Tatort und twittert live auf @SPIEGEL_Kultur.
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