

Düsseldorf - Junge Heldin im Rampenlicht: Bei der Verleihung der Bambi-Medienpreise am Donnerstagabend in der Düsseldorfer Stadthalle hatte die Jury eine Überraschung parat. Die Reh-Trophäe in der Kategorie "Schauspielerin National" gewann die Darstellerin Alina Levshin - und stach damit etablierte Kolleginnen aus.
Die Schauspielerin hatte in dem Drama "Kriegerin" für Aufsehen gesorgt: Darin verkörpert sie die rechtsradikale Marisa, die tief in die Neonazi-Szene verstrickt ist und es nicht nur bei ausländerfeindlichen Pöbeleien belässt. Sie habe sich allein schon durch die Nominierung zwischen so vielen tollen Kollegen geehrt gefühlt, sagte Levshin, die 1984 in der Ukraine zur Welt gekommen und in Berlin aufgewachsen ist. Ebenfalls zur Wahl standen Martina Gedeck (für den Film "Die Wand"), Barbara Auer (für "Das Ende einer Nacht") sowie Caroline Peters (für "Mord mit Aussicht").
Auch in der Kategorie "Schauspieler National" wurde ein Darsteller für seine Rolle als ein innerlich zerrissener Held ausgezeichnet: Ulrich Tukur erhielt einen Bambi für das NS-Drama "Rommel". Neben ihm waren Kostja Ullmann ("Mein eigen Fleisch und Blut") und Herbert Knaup ("Milchgeld. Ein Kluftingerkrimi") nominiert.
Vor allem aber war die große Mediengala in Düsseldorf ein Abend der starken Frauen. Nach dem gewaltsamen Tod des 20 Jahre alten Jonny K. ist dessen Schwester Tina K. ausgezeichnet worden: Sie erhielt einen Preis für ihr Engagement gegen Jugendgewalt. Die junge Frau rief zu Zivilcourage auf, man müsse "Nein sagen zu Schlägern!", betonte sie.
Hayek stellt sich den Bambi ans Bett
Eine Charakterdarstellerin aus Hollywood gewann den Bambi in der Kategorie "Film International": die aus Mexiko stammende Schauspielerin Salma Hayek. Die 46-Jährige ist aktuell in Oliver Stones Drogenthriller "Savages" in der Rolle der Mafia-Patin Elena auf deutschen Kinoleinwänden zu sehen. Hayek will den Bambi eigentlich in ihr Schlafzimmer stellen, aber: "Es wird einen Wettkampf mit meiner Tochter darum geben", sagte sie am roten Teppich.
Besonders ausgelassen freuten sich die Schauspieler Josefine Preuß und Elyas M'Barek über ihre Bambis - da musste das Rehkitz schon mal als Kopfschmuck her halten (siehe Fotostrecke). Ihre Komödie "Türkisch für Anfänger" setzte sich durch in der Kategorie "Film National" - und gewann gegen "Rubbeldiekatz" und "Eine ganz heiße Nummer".
Weitere Bambis gingen an den Rapper Cro ("Pop National"), die britische Boygroup One Direction ("Pop International") und zum dritten Mal an die Sängerin Céline Dion ("Entertainment"). Als herausragende Sportler des Jahres wurden die Beachvolleyball-Olympiasieger Julius Brink und Jonas Reckermann ausgezeichnet. Mit dem Entertainer Joachim Fuchsberger und dem österreichischen Extremsportler Felix Baumgartner waren bereits zwei weitere Preisträger vorab bekannt: Während Fuchsberger den Bambi für sein Lebenswerk erhielt, wurde Baumgartner für seinen Rekordsprung aus 39 Kilometern Höhe in der Kategorie "Millennium" geehrt.
In der Kategorie "Stille Helden" wurde die Lepra-Ärztin Ruth Pfau ausgezeichnet. Die 83 Jahre alte deutsche Nonne gilt als "Mutter Theresa der Lepra-Kranken" in Pakistan. Auch der Rabbiner Daniel Alter, der Ende August in Berlin überfallen wurde, erhielt einen Bambi: in der Kategorie "Integration". Alter war im gutbürgerlichen Berliner Stadtteil Friedenau vor den Augen seiner Tochter von mehreren Jugendlichen zusammengeschlagen worden. Im vergangenen Jahr ging der Integrations-Bambi an den Rapper Bushido. Daran hatte sich ein heftiger Streit entzündet.
Der Bambi ist nicht nur der älteste, sondern auch einer der wichtigsten deutschen Medienpreise und wird vom Verlagshaus Hubert Burda Media vergeben. Rund vier Millionen Euro hat die glamouröse Preisvergabe gekostet, mehr als 2000 Menschen waren hinter den Kulissen daran beteiligt.
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Reh-Trophäe für Alina Levshin: Die Newcomerin, die in dem Kinofilm "Kriegerin" für Aufsehen gesorgt hatte, wurde bei der Bambi-Gala am Donnerstagabend in Düsseldorf in der Kategorie "Schauspielerin National" ausgezeichnet. Auch ihre Kollegen...
...Josefine Preuß und Elyas M'Barek freuten sich ausgelassen über ihre Bambis - da muss das Rehkitz schon mal als Kopfschmuck herhalten. Ihre Komödie "Türkisch für Anfänger" setzte sich durch in der Kategorie "Film National" - und gewann gegen "Rubbeldiekatz" und "Eine ganz heiße Nummer".
Bambi in der Kategorie "Schauspieler National": Ulrich Tukur wurde ausgezeichnet für seine Hauptrolle im NS-Drama "Rommel".
Auftritt für die britische Boygroup One Direction: Die Sänger erhielten den Bambi-Medienpreis in der Kategorie "Pop International". Vor der Halle harrten Hunderte junger Fans aus, um einen Blick auf die Band zu erhaschen - und widmeten ihr einen Kreisch-Alarm.
Hollywood-Glanz in Düsseldorf: Die mexikanische Schauspielerin Salma Hayek gewann den Bambi-Medienpreis in der Kategorie "Film International".
Hayek will den Bambi eigentlich in ihr Schlafzimmer stellen, aber: "Es wird einen Wettkampf mit meiner Tochter darum geben", sagte sie am roten Teppich.
Aktuell ist die 46-Jährige in der Rolle der Mafia-Patin Elena in Oliver Stones Drogenthriller "Savages" auf der Leinwand zu sehen.
Hayek habe sich mit Talent, Schönheit und Power als erste Latino-Darstellerin in Hollywood durchgesetzt, sagte Patricia Riekel, Chefredakteurin der Illustrierten "Bunte".
Szenenbild aus der Künstlerbiographie "Frida": Für ihre Darstellung der mexikanischen Malerin Frida Kahlo war Hayek für einen Oscar nominiert.
Die kanadische Sängerin Céline Dion wurde bereits zum dritten Mal mit einem Bambi ausgezeichnet - in der Kategorie "Entertainment".
Strahlende Laune zur 64. Bambi-Gala: Schauspielerin Maria Furtwängler, Schauspielerin und Ehefrau des Verlegers Hubert Burda, mit Model Franziska Knuppe.
Bambi für den Pandabären: Die Medien-Trophäe in der Kategorie "Pop National" ging an den deutschen Rapper Cro.
Zur Gala kamen auch die deutsche Schauspielerin Alexandra Neldel sowie...
...das Model Eva Padberg.
Die große Mediengala in Düsseldorf war vor allem ein Abend der starken Frauen. Nach dem gewaltsamen Tod des 20 Jahre alten Jonny K. ist dessen Schwester Tina K. ausgezeichnet worden: Sie erhielt einen Preis für ihr Engagement gegen Jugendgewalt.
Alina Levshin spielt die "Kriegerin" Marisa, die tief in die Neonazi-Szene verstrickt ist und es nicht nur bei ausländerfeindlichen Pöbeleien belässt.
Zusammen mit ihrem rechtsradikalen Freund Sandro (Gerdy Zint) schreckt sie auch vor Übergriffen nicht zurück.
Bei einem Ausflug an den See bedrängt ihre Clique zwei afghanische Jugendliche so sehr, dass sie schwer verunglücken.
Rasuls (Sayed Ahmad Wasil Mrowat) Bruder scheint bei dem Angriff sogar ums Leben gekommen zu sein - für Marisa ein Wendepunkt in ihrem Leben.
Währenddessen nähert sich Svenja (Jella Haase) immer stärker der rechten Szene an.
Sie sucht in Marisa eine Freundin, doch die beiden trennt mittlerweile mehr, als ihnen bewusst ist.
Langsam setzt bei Marisa der Gesinnungswandel ein, und sie versucht mit Unterstützung ihrer Mutter (Rosa Enskat) den Ausstieg aus der Szene.
Sandro wird schließlich von der Polizei verhaftet. Doch die Frage bleibt, wie hart die Staatsgewalt angesichts der weit verbreiteten und offen gelebten rechten Szene tatsächlich durchgreift.
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