Lkw-Attacke Wie die TV-Sender berichteten

ARD und ZDF brauchten relativ lange, um über die Lkw-Attacke in Berlin zu berichten. Privatsender wie RTL oder CNN waren schneller - manche zeigten aber Nahaufnahmen von Opfern.
CNN-Korrespondent Frederik Pleitgen in Berlin

CNN-Korrespondent Frederik Pleitgen in Berlin

Foto: CNN

Wann müssen TV-Sender ihr Programm unterbrechen, um über einen mutmaßlich terroristischen Anschlag zu berichten? Um kurz vor 20 Uhr kamen die ersten Meldungen zu der Attacke am Berliner Breitscheidplatz. Erst gegen 21.15 Uhr unterbrach das Erste sein laufendes Programm für eine Sondersendung mit Ingo Zamperoni. Davor lief unter der laufenden Sendung eine Tickerbanderole.

Das ZDF reagierte noch später. Mariette Slomka ging erst regulär um 21.45 Uhr mit dem "heute-journal" auf Sendung.

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Angriff in Berlin: Der Tag nach der Katastrophe

Foto: Polizei Berlin

Im Vergleich dazu hatte sich der amerikanische Sender CNN weitaus schneller aufgestellt. Das berichten die Mediendienste "turi2" und "Meedia". Der US-amerikanische Sender informierte demnach früh und umfassend - unter anderem mit Liveschalten. Schon Minuten nach den ersten Meldungen berichtete der deutsche CNN-Korrespondent Frederik Pleitgen vom Breitscheidplatz.

Im ZDF lief währenddessen immer noch das Drama "Gotthard", und in der ARD das Wissensquiz "Wer weiß denn sowas XXL" mit Kai Pflaume.

RTL verzichtete stattdessen auf das geplante "Team Wallraff" und zeigte um 21.15 Uhr eine frühe Ausgabe des "Nachtjournal" mit Peter Klöppel und Ilka Eßmüller. Die Journalistinnen und Journalisten bei n-tv und N24 berichteten ebenfalls schnell, zoomten aber auch auf Opfer, die von Sanitätern versorgt wurden.

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Die "Berliner Morgenpost" schickte nach dem Anschlag einen Reporter über den Weihnachtsmarkt: Das Video wurde über Facebook live gesendet. Die Berliner Polizei hatte gebeten, nicht zu filmen. Das schien den Reporter nicht zu stören, einige Passanten aber schon. Sie beschimpften den Reporter und versuchten, ihn am Filmen zu hindern. Mittlerweile hat die "Berliner Morgenpost" das Video von Facebook entfernt.

Katzen statt Gerüchte

Die Polizei Berlin versuchte über den Kurznachrichtendienst, Gerüchte einzudämmen. Die Beamten baten, sich nicht daran zu beteiligen.

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Einige User reagierten sofort - mit dem Hashtag #katzenstattspekulation .

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Insgesamt haben die meisten Sender den Wunsch der Polizei befolgt. Moderatoren und Reporter riefen zur Vorsicht auf und hielten sich, was Spekulationen angeht, im Großen und Ganzen zurück.

Facebook hatte am Montagabend seine Security-Check-Funktion bereitgestellt. Dort können Berlinerinnen und Berliner auf dem sozialem Netzwerk angeben, dass sie in Sicherheit sind. Der Status wird dann mit allen befreundeten Personen auf Facebook geteilt.

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