Medienkonzern Constantin Führungsspitze tritt zurück

Machtkampf bei der Constantin: Fred Kogel und Dieter Hahn ziehen sich von der Spitze zurück. Zudem will der Aufsichtsrat geschlossen abtreten. Bei dem Streit geht es auch um die Zukunft der berühmten Filmsparte ("Fack ju Göhte").
Bernhard Burgener (l). und Fred Kogel (in München 2011)

Bernhard Burgener (l). und Fred Kogel (in München 2011)

Foto: Peter Kneffel/ picture alliance / dpa

Im Machtkampf beim Constantin-Medien-Konzern hat der Schweizer Großaktionär Bernhard Burgener Oberwasser bekommen. Sein Kontrahent Dieter Hahn, der wie Burgener rund 30 Prozent der Aktien hält, trat am Mittwoch auf der Hauptversammlung in München als Aufsichtsratschef zurück. Daraufhin legten auch alle anderen Aufsichtsräte und Vorstandschef Fred Kogel ihre Ämter nieder.

Hahn wollte die traditionsreiche Filmsparte von Constantin verkaufen, um demnächst fällige hohe Schulden zurückzuzahlen. Viele der erfolgreichsten deutschen Filme der vergangenen Jahre stammen von der Constantin oder waren in ihrem Verleih zu sehen, darunter die "Fack ju Göhte"-Filme, "Er ist wieder da" oder "Der Baader Meinhof Komplex".

Kritiker befürchteten deshalb nachhaltigen Schaden für die deutsche Filmbranche, sollte die Constantin zerschlagen werden - nach dem Verkauf wollte sich Hahn nämlich auf das profitablere Sportgeschäft konzentrieren. Burgener blockierte das. Beide Seiten streiten sich auch vor Gericht.

Der ehemalige Kirch-Manager Hahn sagte auf der Constantin-Hauptversammlung, mit seinem Rücktritt wolle er verhindern, dass das Unternehmen durch den Streit beschädigt werde. Aber seine Interessen als Aktionär werde er weiter vertreten. Mit 30 Prozent der Stimmrechte hat er weitreichende Vetorechte.

cbu/hpi/dpa
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