Stilprägender Dokumentarfilmer D. A. Pennebaker ist tot

D.A. Pennebaker im Jahr 2012 (Archivbild)
Foto: Jordan Strauss/ APDer US-amerikanische Dokumentarfilmer D. A. Pennebaker ist tot. Er starb im Alter von 94 Jahren am vergangenen Donnerstag in seinem Haus auf Long Island, wie der "Hollywood Reporter" und andere US-Medien unter Berufung auf den Sohn Frazer Pennebaker berichteten. 2013 war Pennebaker mit einem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden.
Pennebaker zählte in den Sechzigerjahren zu den Pionieren des "Direct Cinema". Die Arbeiten der neuen Filmstilisten waren geprägt von Authentizität und Alltagsdarstellungen. Durch den Einsatz einer 16-mm-Handkamera, die Pennebaker entwickelte, gelang ihnen eine größere Nähe zum Objekt. Seine Filme seien "de facto Home Movies, sagte Pennebaker 2008 gegenüber der "FAZ".
Dreharbeiten mit Dylan, Clinton und Westernhagen
Pennebaker beschäftigte sich vorrangig mit Themen der Rock- und Popmusik. So porträtierte er in "Don't Look Back" (1967) den Musiker Bob Dylan auf dessen Großbritannien-Tournee im Jahr 1965. Der Konzertfilm "Monterey Pop" spiegelte das legendäre Festival im kalifornischen Monterey im Jahr 1967 wider, bei dem unter anderem Janis Joplin und Jimi Hendrix auftraten.
1995 drehte Pennebaker dann auch mit einem deutschen Musiker: Für den Westernhagen-Film "Keine Zeit" beobachtete er den Künstler vor und während seiner "Affentour" im Sommer 1995 (lesen Sie hier ein SPIEGEL-Interview mit Pennebaker und Müller-Westernhagen zu dem Film).
In dem Dokumentarfilm "The War Room" befasste sich Pennebaker mit dem US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf von Bill Clinton im Jahr 1992. Pennebaker arbeitete seit 1977 oft mit der Dokumentarfilmerin Chris Hegedus zusammen, mit der er seit 1982 verheiratet war.