
"Die Schlikkerfrauen" auf Sat.1: Tanz auf den Barrikaden
"Die Schlikkerfrauen" Ex-Betriebsratschefin kritisiert TV-Film
Zumindest den Zuschauern scheint's gefallen zu haben: Die umstrittene Komödie "Die Schlikkerfrauen" konnte am Dienstagabend 3,05 Millionen Zuschauer (10,4 Prozent Marktanteil) verbuchen. Damit landete der satirische Film über den Untergang der Drogeriemarktkette Schlecker mit Katharina Thalbach, Annette Frier und Sky du Mont auf dem zweiten Platz hinter der ARD-Krimiserie "Mord mit Aussicht" (5,91 Millionen Zuschauer, 19,6 Prozent Marktanteil).
Die frühere Schlecker-Betriebsratschefin Christel Hoffmann kritisierte "Die Schlikkerfrauen" hingegen als unangemessen. "Der Film ist meiner Meinung nach so weit von der Realität entfernt, dass er höchstens dazu gedacht sein kann, auf Kosten der Schicksale der Kolleginnen und Kollegen von Schlecker, des Insolvenzverwalters und auch der Familie Schlecker Einschaltquoten zu erhaschen", sagte Hoffmann am Mittwoch. "Er regt aber nicht im Geringsten zu einer angemessenen Beschäftigung mit dem Thema selbst an."
Der Untergang der Drogeriemarktkette Schlecker, bei der rund 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Job verloren, ist in diesem Herbst gleich zweimal TV-Stoff. Nach dem Sat.1-Film wird das ZDF am 13. und 15. Oktober (jeweils 20.15 Uhr) den Zweiteiler "Alles muss raus - Eine Familie rechnet ab" zeigen, der die Pleite ernsthafter aufarbeitet.