
Dschungelcamp: Extremes Krawallpotential
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Dschungelcamp-Besetzung Busenmacher-Witwe, übernehmen Sie!
Den Traum von Zlatko darf man weiterträumen. Sich als Fan des Formats das Dschungelcamp als ein Walhalla der wahren Trash-Großkämpfer aller Staffeln und Sumpfdisziplinen zusammenfantasieren, in dem die Giganten des Schunds endlich ihre Heldenreise beenden können, eine Art Heimathafen für die echten wirrgeistigen Dickschiffe und Niveau-Tiefseetaucher. Ein Lagerfeuer, um das Zlatko Trpkovski aus der ersten deutschen " Big Brother"-Staffel vor bald 18 Jahren, die Erdbeerkäsefrau und Nino de Angelo (natürlich mit Rudi) sitzen.
Ein solcher Hochkaräter ist im traditionell von der "Bild"-Zeitung enthüllten, kompletten Line-up der nächsten Staffel, die im Januar 2018 startet, leider nicht vertreten - trotzdem gibt es einige Hoffnungsträger im neuen Jahrgang.
Eskapaden darf man von Ex-Fußballprofi Ansgar Brinkmann erwarten, der Überraschungsverpflichtung dieser Staffel. Zunder-Garanten sind der kurzluntige Matthias Mangiapane, der seine überschaubare Stressresistenz schon als keifender Insasse des diesjährigen "Sommerhaus der Stars" präsentierte, und "Bachelor"-Kandidatin Kattia Vides, die dort vor allem durch kunstvolle Wutanfälle reüssierte, nachdem man ihre Unterhosenwahl kritisierte (mangelnde Gesäßabdeckung).
Auch die sogenannte Busenmacher-Witwe (immer noch der schönste Eintrag in der Liste "Laufbahnen, die die Berufsberatung verschweigt") Tatjana Gsell könnte Krawallpotenzial bieten.
Das Teilnehmerfeld der Füll-Kandidaten, jener unberechenbare, dehnbare Sozial-Dämmschaum zwischen den hoffentlich aufreißenden Fronten, hat dieses Mal sogar direkt seine eigene Hymne. "All we can do / is sit and wait", sang Kandidat Sydney Youngblood seinerzeit, bei Dschungelconnaisseuren werden da direkt liebe Erinnerungen an Tanja Schumann wach, die seinerzeit überwiegend amöbig ihre Campzeit absaß.
Zur noch unbestimmten Auch-dabei-Fraktion gehören in der nächsten Staffel Schauspielerin Sandra Steffl, Schlagersängerin Tina York, DSDS-Sänger Daniele Negroni, Jenny Frankhauser, die Halbschwester von Daniela Katzenberger, und " Germany's Next Topmodel"-Kandidatin Giuliana Farfalla. Die Aufregung hält sich bei diesen Namen erst einmal in Grenzen.
Die größte Gefahr ist in diesem Jahr vor allem die Vernunft. Camperin Natascha Ochsenknecht hat sich schon bei "Promi Big Brother" als durchaus patent erwiesen, noch gefährlich aber ist der diesjährige "Bachelorette"-Gewinner David Friedrich, vielleicht der bislang beliebteste Teilnehmer dieses Kuppelformats überhaupt. Er könnte als früher Zuschauerliebling ein Sympathiebollwerk der Stagnation errichten.
Auch Harmonie ist eine Strategie, und im Dschungelcamp führt sie leider für den Zuschauer in die einschläfernde Ödnis.