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Filmfestspiele von Venedig: Pferdeäpfel auf dem roten Teppich

Foto: Ian Gavan/ Getty Images

Filmfestspiele von Venedig Goldener Löwe geht zum ersten Mal an die Philippinen

Es ist das älteste Filmfest der Welt: In Venedig hat die Deutsche Paula Beer den Preis als beste Nachwuchsdarstellerin erhalten. Der deutsche Filmemacher Wim Wenders ging leer aus.

Zum ersten Mal ging der Goldene Löwe bei den 73. Internationalen Filmfestspielen von Venedig an die Philippinen. Die Jury ehrte am Abend das Drama "The Woman Who Left" des philippinischen Regisseurs Lav Diaz mit der Auszeichnung.

Das in Schwarz-Weiß gedrehte Werk des 57-jährigen Regisseurs erzählt von einer Frau, die 30 Jahre lang zu Unrecht inhaftiert war und dann versucht, wieder in ihr Leben zurückzufinden. Der Film dauert fast vier Stunden.

Auch nach Deutschland ging ein Preis: Paula Beer wurde als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet - für ihre Rolle in dem Drama "Frantz" des Franzosen François Ozon. Darin verkörpert die 21-Jährige eine junge Frau, die nach dem Ersten Weltkrieg um ihren Verlobten trauert und dann einen französischen Soldaten trifft. "Frantz", eine deutsche Co-Produktion, ist ein Appell für Vergebung und Menschlichkeit.

Es ist erst der dritte Preis für eine deutsche Schauspielerin in Venedig. Zuletzt hatte Katja Riemann im Jahr 2003 für das Drama "Rosenstraße" den Löwen als beste Hauptdarstellerin gewonnen.

Deutscher Regisseur Wim Wenders ging in Venedig leer aus

Mit Wim Wenders war auch ein deutscher Filmemacher im Rennen um einen der Preise gewesen. Er ging mit seinem in 3D gedrehten Werk "Die schönen Tage von Aranjuez" allerdings leer aus.

Den Großen Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, erhielt der Thriller "Nocturnal Animals" des US-Modedesigners Tom Ford.

Als beste Schauspieler wurden die US-Amerikanerin Emma Stone und der Argentinier Oscar Martínez ausgezeichnet. Stone gewann für ihre Leistung in dem Musical "La La Land" von Damien Chazelle; Martínez für seinen Part in der Tragikomödie "El ciudadano ilustre".

Der Spezialpreis der Jury ging an die Regisseurin Ana Lily Amirpour für das Kannibalendrama "The Bad Batch". Für das beste Drehbuch wurde Noah Oppenheim für "Jackie" (Regie: Pablo Larraín) über die ehemalige First Lady der USA, Jackie Kennedy, ausgezeichnet.

Den Preis für die beste Regie teilten sich der Mexikaner Amat Escalante für "La Región Salvaje (The Untamed)" und der Russe Andrej Kontschalowski für "Paradise". Beides sind deutsche Co-Produktionen.

Im Wettbewerb hatten 20 Beiträge um die Auszeichnungen konkurriert. Das Filmfest von Venedig ist das älteste der Welt.

kry/dpa
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