WM-Finale im Fernsehen Wieso, zur Hölle, zeigen die ewig diese Jesus-Statue?

Jesus-Statue in Rio: Dieses Bild zeigte die ARD zweimal ausführlich
Foto: ARD
Flitzer beim WM-Finale: Von der Fifa aus dem Bild geschnitten
Foto: Marcus Brandt/ dpa





Jesus-Statue in Rio: Dieses Bild zeigte die ARD zweimal ausführlich
Foto: ARDHamburg - WM-Finale, 51. Minute, die Spannung ist kaum noch zu überbieten: Argentinien hat den zweiten Durchgang furios begonnen, macht Druck, eben schickt Javier Mascherano einen Steilpass in den Strafraum, doch Lionel Messi steht im Abseits, der Ball kullert ins Toraus, Manuel Neuer will schnell abschlagen, schnappt sich den Ball und… - wer am Sonntagabend nicht selbst im Maracanã-Stadion saß, hat keine Ahnung, was sich danach auf dem Spielfeld ereignete.
Denn geschlagene 16 Sekunden lang bekamen die Fernsehzuschauer die Christus-Statue von Rio zu sehen, dahinter die untergehende Sonne. (Zu sehen hier in der ARD-Mediathek ab 8:25 Minuten.) Gewiss ein zauberhaftes Bild, und man hätte es auch genießen können - etwa wenn sich gleichzeitig ein Spieler verletzt auf dem Boden gewälzt oder beim Wechsel getrödelt hätte. Oder wenn, wie später in diesem WM-Finale, das Spiel rund eine Minute lang unterbrochen war, weil ein Flitzer über den Rasen lief. Bei dieser Gelegenheit waren im Fernsehen allerdings stattdessen Zuschauer und Trainer zu sehen, erst spät zeigte die ARD Bilder des inzwischen von mehreren Ordnern weggetragenen Flitzers (Hier zu sehen ab 40:14 Minuten).
Bilder der Christus-Erlöser-Statue statt Spielzüge; Bilder des Flitzers erst, als er nicht mehr flitzte - wer bestimmt eigentlich, was wir während Live-Spielen zu Gesicht bekommen?
Antworten auf die wichtigsten Fragen:
1. Wer führt Regie, wenn ARD und ZDF von Fußball-Turnieren übertragen?
Die TV-Produktion übernimmt eine von der Fifa beauftragte Firma, die Host Broadcast Service (HBS). HBS platziert nicht nur die laut Eigenaussage bis zu 32 Kameras im Stadion, die das Spielgeschehen aus jedem Blickwinkel aufnehmen, sondern produziert auch das sogenannte Weltbild - anders gesagt: Egal in welchem Land man zuschaltet, Regie führt immer HBS. Gegründet wurde HBS 1999, doch bereits bei der WM in Frankreich ein Jahr zuvor waren die maßgeblichen Personen für die TV-Produktion verantwortlich.
Pikant: HBS ist eine Tochter der Infront Sports & Media, eine Sportrechte-Firma. Infront-Chef ist Philippe Blatter, Neffe des Fifa-Chefs Sepp Blatter.
2. Welche Regeln gelten für die TV-Übertragung?
Die exakten Vorgaben des Auftraggebers Fifa an den TV-Produzenten HBS sind nicht bekannt - Aufschluss über mögliche Kriterien gibt aber ein Interview, dass der deutsche Regisseur Volker Weicker vor vier Jahren der "Süddeutschen Zeitung" gab: Demnach soll die Übertragung möglichst vielen Zuschauern weltweit gefallen, ob in China, Großbritannien oder Südafrika - eine Erklärung dafür, dass deutsche Fernsehzuschauer zuweilen irritiert sind.
Kritiker werfen HBS vor, die Welt bekomme nur zu sehen, was die Fifa wünsche. Flitzer gehören demnach nicht dazu, Sepp Blatter selbst übrigens auch nicht - er war kaum im Fernsehen zu sehen, obwohl er oft im Stadion war. Ebenso auf der Tabu-Liste stehen offenbar Pyro-Aktionen der Fans, politische Aussagen oder Aggressionen auf den Rängen.
3. Haben ARD und ZDF Einfluss auf die Regie?
Wie man es nimmt: Über die bis zu 32 eigenen Kameras im Stadion gebietet ausschließlich HBS, das aus dem Internationalen Übertragungs-Zentrum (IBC) in Rio de Janeiro sendet. Während der Partien wählt HBS die Kameraperspektiven aus, die auch so übernommen werden müssen. ARD und ZDF können also nicht selbst auf eine der HBS-Kameras schalten, haben so auch keinen Einfluss auf die entscheidenden Wiederholungen oder Einstellungen während des Spiels.
Allerdings haben ARD und ZDF zumindest bei Deutschland-Spielen auch eigene Kameras im Stadion. Diese Bilder können die Sender nutzen, wie sie wollen, Einschränkungen gibt es dafür nicht. Sie können also auch in die Live-Übertragung hineinschneiden. Daher war der Flitzer dann auch zumindest kurz zu sehen.
Flitzer beim WM-Finale: Von der Fifa aus dem Bild geschnitten
Foto: Marcus Brandt/ dpa4. Senden ARD und ZDF gar keine eigenen Bilder?
ARD und ZDF senden mit jeweils acht Kameras von Spielen der deutschen Nationalmannschaft. Diese sind aber vor allem für Spielanalysen, Interviews am Spielfeldrand sowie zum Abfilmen der eigenen Moderatoren und Kommentatoren vorgesehen. Sie fangen außerdem die Jubelbilder der DFB-Elf ein. Diese Kameras können ARD und ZDF aber auch dafür nutzen, um eigene Bilder aus dem Stadion zu senden. So konnte gestern auch der Flitzer aufgenommen werden, den das Fifa-Weltbild weggeschnitten hatte.
Allerdings ist es unüblich, dass ARD und ZDF auf die eigenen Kameras während der Spielübertragung zurückgreifen. Das Bild wirkt holprig, wenn es eingeschnitten wird. Es ist nur dafür gedacht, etwas ergänzend zu zeigen, wie den Jubel der Kanzlerin oder eben den Flitzer. Im Allgemeinen müssen ARD und ZDF also auf das von HBS ausgestrahlte Weltbild zurückgreifen.
5. Wer war für die Einblendung der Christus-Staue verantwortlich?
Ganz offensichtlich HBS, denn die malerische Szene war selbst auf den Bildschirmen im Maracanã-Stadion zu sehen, wie folgendes Foto beweist. Und daher wissen wir nun auch, wem Manuel Neuer den Ball zuspielte, als die ganze Welt nur den Sonnenuntergang hinter der Christus-Statue betrachten konnte: Philipp Lahm.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
Die Weltmeister! Deutschland sicherte sich mit dem 1:0 gegen Argentinien zum vierten Mal den Titel.
Es war ein hartes Stück Arbeit: Hier bekam es WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose mit Ezequiel Garay (l.) und Javier Mascherano zu tun.
Argentinien hatte die erste gefährliche Aktion der Partie. Der Schuss von Gonzalo Higuaín ging aber am Tor von DFB-Schlussmann Manuel Neuer vorbei.
Argentiniens Superstar Lionel Messi hatte in den ersten Minuten der Partie einige starke Szenen.
DFB-Verteidiger Mats Hummels versuchte immer wieder, die Kreise von Lionel Messi zu stören.
Der italienische Schiedsrichter Nicola Rizzoli ließ viele Szenen laufen, daran änderten auch die Beschwerden von Toni Kroos nicht.
Martín Demichelis (l.) und Lionel Messi setzten Bastian Schweinsteiger unter Druck.
Böse Szene: Ezequiel Garay (r.) checkte Christoph Kramer übel um.
Kramer spielte zunächst weiter, in der 32. Minute war allerdings Schluss, benommen musste Kramer vom Platz, André Schürrle ersetzte ihn.
Nach einem Fehler von Toni Kroos hatte Higuaín die beste Chance der ersten halben Stunde.
Völlig frei kam der Stürmer vom SSC Neapel an der Strafraumgrenze zum Abschluss - zielte aber deutlich am deutschen Tor vorbei.
Einen Schritt zu spät - zum Glück: Argentiniens Torwart Sergio Romero schnappte sich energisch den Ball.
Schrecksekunde für die deutsche Mannschaft: Gonzalo Higuaín traf zum vermeintlichen 1:0 für Argentinien.
Jubel beim Stürmer - aber nur für kurze Zeit, er stand gut einen Meter im Abseits, das Tor zählte nicht.
Die Partie wurde ruppiger: Bastian Schweinsteiger sah nach einem taktischen Foul die Gelbe Karte.
Benedikt Höwedes langte gegen Pablo Zabaleta ordentlich hin - auch der Schalker sah die Gelbe Karte.
Die größte Chance für Argentinien vergab Lionel Messi, der zwar Torhüter Manuel Neuer ausspielte - dann klärte aber Jérôme Boateng kurz vor der Linie.
Deutschlands beste Gelegenheit vergab Benedikt Höwedes: Nach einem Eckball von Toni Kroos köpfte der Schalker aus vier Metern an den Pfosten.
Mesut Özil bekam wenig Platz, musste sich hier gegen Pablo Zabaleta (l.) und Enzo Pérez behaupten.
Die zweite Hälfte begann mit einer großen Chance für Lionel Messi, der frei vor Manuel Neuer auftauchte - aber knapp am langen Pfosten vorbeischoss.
Ohne Rücksicht auf Verluste: Manuel Neuer klärte energisch vor Gonzalo Higuaín - der Argentinier bekam ordentlich einen mit, konnte aber weiterspielen.
In der zweiten Hälfte schaltete die deutsche Mannschaft besser um - hier musste Javier Mascherano mit einem Foul gegen Miroslav Klose eingreifen und sah die Gelbe Karte.
Klare Worte: André Schürrle (l.) und Argentiniens Torwart Sergio Romero im intensiven verbalen Austausch
Lionel Messi tauchte in der zweiten Hälfte phasenweise ab. Angeblich musste sich der Superstar an der Seitenlinie übergeben.
Später kam er zurück - immer wieder Messi: Wenn der Superstar der Argentinier den Ball hatte, wurde es gefährlich.
Deutschland begann stark in der Verlängerung: André Schürrle scheiterte nach wenigen Augenblicken aus kurzer Distanz an Argentiniens Torwart Sergio Romero und konnte es nicht fassen.
Auch Argentinien kam zu guten Gelegenheiten: Der eingewechselte Rodrigo Palacio tauchte nach einem Stellungsfehler von Mats Hummels allein vor Manuel Neuer auf, der Lupfer flog aber am Tor vorbei.
Bastian Schweinsteiger wurde immer wieder übel gefoult - hier von Sergio Agüero.
Kurz darauf bekam Schweinsteiger von Agüero einen Faustschlag und blutete unter dem Auge. Agüero sah nicht einmal Gelb dafür.
Mario Götze war in der zweiten Hälfte für Miroslav Klose eingewechselt worden und traf in der 113. Minute zur 1:0-Führung für die DFB-Elf.
Torwart Sergio Romero konnte den Schuss nicht abwehren.
Der Jubel war grenzenlos.
Wenige Minuten später war Schluss, und Deutschland war zum vierten Mal Fußballweltmeister!
Einer der großen Helden des Abends: Der Anführer Bastian Schweinsteiger - plötzlich fielen die Schritte wieder leicht.
Der Bundestrainer mit dem Pokal. Viele hatten sich diesen Anblick zuvor nicht vorstellen können. Für alle die: Hier, so sieht es aus.
Der beste deutsche Torschütze des Turniers: Thomas Müller, mit nun insgesamt zehn WM-Treffern auf dem Weg, vielleicht bald Miroslav Klose abzulösen.
Manuel Neuer (Tor, Bayern München): War auch im Finale so sicher wie im gesamten Turnier. Der Welttorhüter war sowohl bei Distanzschüssen als auch bei hohen Bällen sehr konsequent und abgeklärt. Hatte lediglich in der 57. Minute eine heikle Situation zu meistern, als er beim Herauslaufen Higuaín mit dem Knie am Kopf traf. Neuer ging bei dieser WM häufig sehr hohes Risiko ein, es ging nicht einmal daneben. Weltmeisterlich!
Benedikt Höwedes (Abwehr, FC Schalke 04): Stand, insbesondere im ersten Durchgang, defensiv deutlich unorganisierter als in den beiden vorherigen Partien. Rückte immer wieder zu früh ins Abwehrzentrum oder in die Offensive. Erzeugte damit Räume, die vor allem Messi mit seinem unglaublichen Tempo bespielte. Höwedes wäre trotzdem beinahe zum Helden geworden, aber er köpfte einen Kroos-Eckball völlig freistehend an den Pfosten. Weltmeisterlich!
Jérôme Boateng (Abwehr, Bayern München): War in der 40. Minute hellwach, als Messi ein Solo mit einem starken Pass von der Grundlinie in den Rücken der deutschen Abwehr abschloss. Boateng klärte den Ball drei Meter vor dem leeren deutschen Tor und verhinderte damit die argentinische Führung. Spielte insgesamt sehr konzentriert, ohne jeglichen Schnörkel. Messi versuchte, sich immer wieder von ihm zu entfernen, was wahrscheinlich das größte Kompliment für den Münchner Verteidiger sein dürfte. Gewann unglaubliche 84 Prozent seiner Zweikämpfe. Weltmeisterlich!
Mats Hummels (Abwehr, Borussia Dortmund): Lief erneut als Abwehrchef auf und war auch diesmal extrem gefordert. Musste zahlreiche Zweikämpfe führen, von denen er die allermeisten sauber meisterte. Hummels offenbarte lediglich in den Laufduellen mit Messi, wo seine Grenzen liegen - selbst mit dem Ball war der Argentinier deutlich schneller als der BVB-Verteidiger. Hummels' Stellungsfehler zu Beginn der Verlängerung hätte beinahe die argentinische Führung zur Folge gehabt. Aber Palacio setzte seinen Heber knapp neben den deutschen Kasten. Hummels' Leistung? Weltmeisterlich!
Philipp Lahm (Abwehr, Bayern München): Beackerte seine rechte Seite unermüdlich und brachte viele gute Flanken in den argentinischen Strafraum. Machte defensiv auch einen starken Job, ließ Lavezzi und später Agüero nur wenige Räume. Rückte immer wieder geschickt in die Mitte ein, unterstützte damit die beiden Innenverteidiger. Weltmeisterlich!
Christoph Kramer (Mittelfeld, Borussia Mönchengladbach): Rutschte kurz vor dem Anpfiff für den verletzten Sami Khedira in die Startaufstellung. Hätte jemand dem Mönchengladbacher vor drei Monaten gesagt, dass dieser bei der WM in Brasilien im Maracanã das Endspiel von Beginn an bestreiten würde, hätte Kramer ihn wohl ausgelacht. Doch der Traum des 23-Jährigen platzte jäh nach 17 Minuten, als die argentinische Abwehrkante Ezequiel Garay Kramer ansatzlos mit der Schulter umhaute. Kramer wirkte benommen, quälte sich in der Folge über den Platz und musste in der 31. Minute ausgewechselt werden. Weltmeisterlich!
André Schürrle (Mittelfeld, FC Chelsea, ab 31. Minute): Kam für den verletzten Kramer und ging auf die linke Angriffsseite. Konnte mit seiner Dynamik einige Konter des deutschen Teams laufen, spielte den letzten Pass aber häufig nicht sauber genug in den gegnerischen Strafraum. Außer in der 113. Minute: Seine Flanke auf Götze machte Deutschland zum Weltmeister. Weltmeisterlich!
Bastian Schweinsteiger (Mittelfeld, Bayern München): War immer zur Stelle, wenn es für Deutschland brenzlig wurde. Rückte häufig bis tief in den eigenen Strafraum hinein, schmiss sich in Bälle, konnte so einige gefährliche Schüsse abwehren. Wirkte allerdings gegen die schnellen Konter der Argentinier zunächst ein wenig machtlos, schaffte es zu selten, die argentinischen Pässe im Mittelfeld abzufangen. Bekam dadurch nicht den Zugriff auf das deutsche Spiel, den er im Viertel- und Halbfinale hatte. Quälte sich am Ende trotz Krämpfen und einer blutenden Wunde durch das Spiel. Großer Einsatz. Weltmeisterlich!
Toni Kroos (Mittelfeld, Bayern München): Hätte in der 21. Minute beinahe die argentinische Führung vorbereitet. Köpfte einen Ball aus dem Mittelfeld völlig unkoordiniert in Richtung Manuel Neuer und damit direkt vor die Füße von Gonzalo Higuaín. Dieser schloss aber zu überhastet ab. Kroos spielte davor und danach recht unscheinbar, traute sich zu selten seine gefährlichen vertikalen Pässe zu, brachte deshalb das kompakte argentinische Mittelfeld kaum in Bewegung. Gefährlich wurde es hingegen immer, wenn Kroos zum Eckball ging. Kreierte damit auch die beste deutsche Torchance, aber Höwedes scheiterte per Kopf am Pfosten. Weltmeisterlich!
Mesut Özil (Mittelfeld, FC Arsenal): Rückte nach Kramers Verletzung auf seine Lieblingsposition in die Zentrale. Und fühlt er sich einfach sichtlich wohler als in der Position des Rechtsaußen. Zwar nahm er sich auch gegen Argentinien etliche Auszeiten, in denen man nichts von Özil sah. Aber wenn er mal glänzte, dann wurde es immer gefährlich. Sein Pass in der 82. Minute war eine Augenweide, er hebelte damit die gesamte argentinische Defensive aus. Lediglich Kroos schaffte es nicht, die starke Vorlage zu nutzen. Weltmeisterlich!
Thomas Müller (Mittelfeld, Bayern München): Wurde von Löw nominell auf der rechten Angriffsseite aufgeboten. War faktisch aber überall. Im Strafraum, links, in der Mitte, in der eigenen Abwehr. Müller rannte wie ein Wahnsinniger, riss immer wieder Lücken in der gegnerischen Abwehr. Wurde mit zunehmender Spieldauer aber immer ungenauer bei seinen Flanken. Sein hoher Aufwand und die dadurch entstandene Müdigkeit machten sich da bemerkbar. Weltmeisterlich!
Miroslav Klose (Angriff, Lazio Rom): Rieb sich zwischen Garay und Demichelis extrem auf. Wenn er den Strafraum verließ, wurde er sofort von Mascherano aufgenommen. Bewegte sich viel, bekam aber kaum freie Räume und noch weniger brauchbare Bälle. Wurde als neuer WM-Rekordschütze in der 87. Minute ausgewechselt. Weltmeisterlich!
Mario Götze (Mittelfeld, Bayern München): Der Weltmeister-Macher! Nahm eine Schürrle-Vorlage in der 113. Minute mit der Brust an und schoss den Ball volley ins argentinische Tor. Eine technische Meisterleistung. Dabei wurde Götze erst in der 87. Minute für Klose eingewechselte und konnte bis zu seinem Tor kaum echte Akzente setzen. Spielte insgesamt eine unbefriedigende WM, aber sein Final-Tor ist für die Ewigkeit. Weltmeisterlich!
Per Mertesacker (Abwehr, FC Arsenal): Der lange Abwehrspieler kam in der 120. Minute für Özil und hatte nur eine Aufgabe: alle argentinischen Bälle aus dem deutschen Strafraum zu befördern. Half auf diese Weise mit, den vierten Weltmeistertitel zu gewinnen. Weltmeisterlich!
Bundestrainer Joachim Löw ist am Ziel: 2006 (als Assistent von Jürgen Klinsmann) und 2010 führte er die deutsche Nationalmannschaft zum dritten Platz bei der WM. In Brasilien durfte er endlich den Goldpokal in die Luft stemmen.
Solange Löw Bundestrainer ist, gewinnt die Nationalmannschaft keinen Titel - diesen Satz hat man in den vergangenen Jahren oft gehört. Er hat seine Gültigkeit verloren.
Insofern ist der Titel in Brasilien eine Befreiung für Löw. Von Triumphgesten gegenüber seinen Kritikern war in der Stunde des Sieges im Stadion in Rio de Janeiro aber nichts zu sehn.
Löw freute sich einfach ausgelassen über den Titel. Mit einem neuen Pragmatismus und der Abkehr vom schönen Spiel als Selbstzweck stellte Löw die entscheidenden Weichen zum ersten deutschen WM-Titel seit 1990.
Bundeskanzlerin Angela Merkel war nach dem Finalsieg gegen Argentinien eine der ersten Gratulanten.
Der Augenblich der Gewissheit: Löw bricht mit seinen Assistenten und Nationalspieler Mesut Özil in Jubel aus, als Schiedsrichter Nicola Rizzoli aus Italien das Finale nach 120 Minuten abpfiff.
Ein möglicher Rücktritt war am Weltmeister-Abend kein Thema. Laut DFB-Präsident Wolfgang Niersbach gibt es für Löw noch Ziele mit der Nationalelf: "Was noch mehr geht als die Weltmeisterschaft? Der EM-Titel in zwei Jahren." Der Bundestrainer kann selbst über seine Zukunft entscheiden.
Manuel Neuer (l.) und Lionel Messi nach dem WM-Finale. Der DFB-Schlussmann wurde als bester Torwart der WM ausgezeichnet, der Argentinier als bester Spieler.
Für den viermaligen Weltfußballer Messi war der Goldene Ball nicht mehr als ein Trostpreis nach der 0:1-Endspielniederlage.
Neuer hingegen konnte sich über den Goldenen Handschuh ausgelassen freuen.
Auch der französische Mittelfeldspieler Paul Pogba erhielt eine Ehrung - der 21-Jährige wurde als bester junger Spieler der WM ausgezeichnet.
Mit der Equipe kam der Profi von Juventus Turin bis ins Viertelfinale - scheiterte dort aber am neuen Weltmeister Deutschland (0:1).
Die Entdeckung des Turniers war der 23 Jahre alte Kolumbianer James Rodríguez. Er gewann den Goldenen Schuh als bester Torschütze der Endrunde.
Sechs Tore erzielte James Rodríguez in fünf Turnierspielen. Im Viertelfinale war Schluss: Gegen Gastgeber Brasilien verlor Kolumbien 1:2.
Abpfiff! Weltmeister! Lukas Podolski und die anderen Ersatzspieler stürmen jubelnd den Rasen des Estádio do Maracanã.
Bei der deutschen Mannschaft kannte die Freude keine Grenzen - die Argntinier verließen hängenden Kopfes den Platz.
Thomas Müller, Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm liegen sich entkräftet in den Armen.
120 Minuten musste die DFB-Elf im WM-Finale gegen Argentinien zittern. Erst in der 113. Minute erzielte der eingewechselte Mario Götze den Siegtreffer.
Der Augenblick des Schlusspfiffs: Der schwache Schiedsrichter Nicola Rizzoli beendet die Partie, die deutschen Spieler sacken zu Boden.
Bastian Schweinsteiger weint vor Freude, Julian Draxler gratuliert dem Bayern-Profi.
Die Feier-Bank: Bundestrainer Joachim Löw und sein Team feiern den Titel.
Thomas Müller (r.) klatscht mit Lukas Podolskis Sohn Louis ab.
Manuel Neuer tanzt mit der deutschen Fahne.
Deutschlands Torwart Manuel Neuer wurde ganz nebenbei auch zum besten Torhüter des Turniers gewählt.
Dann war es endlich so weit: die DFB-Elf auf dem Weg zur Pokalübergabe.
Da ist das Ding! Kapitän Philipp Lahm stemmt den Pokal in den Himmel von Rio de Janeiro.
Grenzenlose Freude bei der DFB-Auwahl
Ohne Worte: Die DFB-Elf im goldenen Konfettiregen
Jeder Spieler, auch diejenigen, die während des Turniers nicht zum Einsatz gekommen waren, durften den Pokal in die Höhe strecken.
1954, 1974, 1990 - 2014! Deutschland ist zum vierten Mal Fußballweltmeister.
Auch Bundestrainer Joachim Löw freute sich ausgelassen.
Gelb auf Schwarz: Das sind die deutschen "Champions".
Hunderte Fotografen hielten die Feier der deutschen Nationalspieler fest.
Der entscheidende Torschütze Mario Götze mit seiner Freundin Ann-Kathrin Brömmel
Nach 120 Minuten war Bastian Schweinsteiger platt - der Pokal verlieh dem Mittelfeldspieler neue Kräfte.
Joachim Löw im Kreise seiner Spieler mit dem Objekt der Begierde in den Händen.
Der Chef mit dem Cup: Bastian Schweinsteiger hat eine überragende WM gespielt.
Da! Ist! Das! Ding!
Das Team und das Team hinter dem Team: Das sind die Weltmeister 2014.
Bundestrainer Joachim Löw war von 2004 bis 2006 Assistent von Jürgen Klinsmann und nach der Heim-WM Bundestrainer. Nun ist er auf dem Höhepunkt angelangt.
Bastian Schweinsteiger (r.) und Lukas Podolski haben nach zwei dritten Plätzen endlich den begehrten Pokal.
Es wurde das eine oder andere Foto der Sieger geschossen.
Einer der Säulen in der deutschen Mannschaft: Thomas Müller war mit fünf Treffern wie schon 2010 der beste deutsche Torschütze der WM.
Ohne Worte: WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose mit seinen Söhnen
Auch die Frauen und Freundinnen der Weltmeister durften auf den Rasen und mit ihren Helden feiern.
Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit
Anmelden